Szene

"Man lernt nie aus": Verniedlichte Nostalgo-Com

Heute Redaktion
Teilen

Robert De Niro als 70-jähriger Praktikant, der im Unternehmen von Anne Hathaway mit viel Erfahrung und noch mehr Herz bereichert: "Man lernt nie aus" ist eine zuckersüße Komödie, die stur auf der Maxime "Früher war alles besser" beharrt.

 

mit viel Erfahrung und noch mehr Herz bereichert: "Man lernt nie aus" ist eine zuckersüße Komödie, die stur auf der Maxime "Früher war alles besser" beharrt. 

Jules Ostin (Anne Hathaway) hat einen Mode-Versand aus dem Boden gestampft, der sich innerhalb kürzester auf dem Markt etabliert hat. Hier läuft alles etwas anders, sprich hipper und alternativer, weshalb die neuen Praktikanten-Posten mit Menschen gehobenen Alters besetzt werden sollen. Ben Whittaker, Geschäftsmann im Ruhestand und Witwer, bekommt eine der Stellen und wird Jules persönlich zugeteilt. Trotz ihrer anfänglichen Skepsis erweist sich Ben als absoluter Glücksgriff: Bald profitiert die überarbeitete Chefin nicht nur beruflich sondern auch privat von Bens jahrelanger Erfahrung.

Unzeitgemäß vs. niedlich

Niedlich, harmlos, familienfreundlich: "Man lernt nie aus" ist alles davon und somit für eine angenehme, sonntägliche Kino-Berieselung bestens geeignet. Schaltet man das Hirn beim Zusehen ein, läuft man allerdings Gefahr, vor Wut, Verzweiflung oder Scham im Sessel zu versinken. Es ist beinahe schon grottesk, wie unzeitgemäß sich der Film präsentiert.

"Man lernt nie aus" erinnert an jenen Komödien-Schlag, der Kleinstädte lobpreist und Metropolen als wertfreie Unglücksschmieden brandmarkt, nur dass es hier nicht um ein Stadt/Land- sondern ein Generationen-Gefälle geht. Bens Oldschool-Methoden wirken anfangs überholt, entpuppen sich aber schnell als magische Allheilmittel. Unter anderem lernen wir: Ein Mann braucht ein Stofftaschentuch, für den Fall, dass eine Dame in seiner Gegenwart zu flennen beginnt (und er sie aufreißen möchte). Und: "Es ist nie falsch, das Richtige zu tun" (Mark Twain), wobei es natürlich keine Grauzone zwischen richtig und falsch geben kann.

Die Protagonistin erfolgreiche Karrierfrau, der Protagonist ihr Praktikant - von Feminismus und Gleichstellung der Geschlechter ist "Man lernt nie aus" trotzdem meilenweit entfernt. Besonders schlimm wird es, als Jules den "richtigen Männern" der Vergangenheit nachtrauert und Ben endgültig zum Ersatz-Papa mutiert.

"Man lernt nie aus" startet am 25. September in den österreichischen Kinos.

;