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"Mein Drang nach Schlägen ist riesig!"

Manuela steht auf Spanking. Gleichzeitig fürchtet sie, nie einen Mann zu finden, der ihre Vorliebe für diese Sexualpraktik teilt. Was tun?

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Frage von Manuela (27) an Doktor Sex:Ich stehe total auf Spanking. Alle Geschichten, die ich dazu finden kann, verschlinge ich geradezu. Gleichzeitig lässt mich meine Lust manchmal fast verzweifeln. Der Drang nach Schlägen ist einfach riesig und oft weiß ich nicht, was ich dagegen tun soll. Auch frage ich mich immer wieder, ob Männer das mögen. Ich fürchte, dass ich nie einen finden werde, der die gleichen Vorlieben hat wie ich. Ist es normal, auf Spanking zu stehen? Und kann ich mir diese Vorliebe irgendwie abgewöhnen?

Antwort von Doktor Sex

Liebe Manuela

Ich gehe davon aus, dass du mit Spanking die Sexualpraktik bezeichnest, die das einvernehmliche Schlagen auf das entblößte Gesäß beinhaltet. Die Schläge erfolgen dabei meist mit der flachen Hand, manchmal auch mit einem Gegenstand. Die Palette der Spielarten reicht von zärtlichen Klapsen über Erziehung bis hin zu harter Züchtigung mit Fesselungen.

Mit der Normalität ist es so eine Sache. Wenn eine Person dieses Wort verwendet, bezieht sie sich auf ihre subjektiven Erfahrungen bezüglich dessen, was sie bisher als normal erlebt hat oder wovon sie gelernt hat, dass es normal ist. Und damit vergleicht sie dann das, was zur Diskussion steht und in Bezug auf den bekannten Grad von Normalität einzuordnen ist. Weil in der öffentlichen Wahrnehmung so ziemlich alles, was über Doggy-Style und Oralsex hinausgeht, mindestens als außergewöhnlich wenn nicht sogar als pervers bezeichnet wird, wundert es mich nicht, wenn du glaubst, nicht normal zu sein.

Statistiken bezüglich der Häufigkeit, mit der Spanking praktiziert wird, habe ich keine gefunden. Aufgrund des Verkaufserfolgs von "Fifty Shades of Grey" darf zumindest angenommen werden, dass weiche Formen von BDSM in den Fantasien vieler Menschen ein Thema sind. Und aufgrund von Gesprächen mit Klienten und Klientinnen in meiner Beratungspraxis gehe ich davon aus, dass sanftere Formen, wie beispielsweise das weiche Schlagen mit der Hand, etwas intensivere Pomassagen, Kneifen und leichte Fesselungen relativ verbreitet sind. In der Öffentlichkeit werden solche Praktiken meist nicht als sadomasochistische Spielart gelesen, sondern als Ausdruck von Enthemmung und Leidenschaft beim Sex.

Du siehst: Deine Befürchtungen sind weitgehend unbegründet und mit dir ist alles in bester Ordnung. Daher besteht auch absolut keine Notwendigkeit, dir diese Vorliebe abzugewöhnen. Zumindest was leichtes Spanking anbelangt, stehen deine Chancen sehr gut, einen Mann zu finden, der ebenfalls Spaß daran hat. Und falls du auf härtere Formen stehst, wirst du in deiner weiteren Umgebung sicher einen Verein finden, in dem du leicht in Kontakt kommen kannst mit Gleichgesinnten. Viel Glück! (wer)

(mp)