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"Mein Mann verweigert Zungenküsse!"

Luana möchte begehrt werden und wieder das Kribbeln erleben, das sich früher beim Sex einstellte. Was tun?

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Frage von Luana (30) an Doktor Sex: Ich habe ein Problem, an dem ich sehr leide: Seit vier Jahren gibt mir mein Mann keine Zungenküsse mehr – abgesehen von ein paar eher zufälligen, etwa einmal pro Quartal. Ich verstehe das nicht. Unsere langjährige Beziehung ist sonst sehr schön und vertraut. Der Sex ist nicht mehr so häufig, aber auch da gibt es keine Probleme.

Um mir seine Zuneigung zu zeigen, küsst er mich oft auf den Mund. Sex kann er aber gut ohne Zungenküsse haben. Mir fehlt dadurch aber das Kribbeln und die Leidenschaft. Wenn ich ihn darauf anspreche, was ich wiederholt getan habe, fasst er es so auf, als würde ich die ganze Beziehung infrage stellen.

Ich möchte geküsst und begehrt werden. Neulich hatte ich sogar den Gedanken, einen anderen Mann so zu küssen, denn ich fühle mich zu jung, um dies jetzt aufgeben zu müssen. Kannst du mir bitte sagen, was ich tun könnte, damit wir uns auch auf dieser Ebene wieder näherkommen können? Danke!

Antwort von Doktor Sex

Liebe Luana

Vier Jahre sind eine lange Zeit! Ich wundere mich, wie du es so lange aushalten konntest ohne das Kribbeln und die Leidenschaft, die Zungenküsse bei dir offenbar auslösen – und ohne mehr zu unternehmen, als deinen Partner wiederholt darauf anzusprechen, mit dem Resultat, bei ihm massive Verunsicherung hervorzurufen.

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Nutzen Sie die Möglichkeit, sich zu einem Anliegen rund um Liebe, Sex und Beziehung von einem Fachmann beraten zu lassen. Senden Sie Ihre Frage ganz einfach per Mail an [email protected]. Aus Gründen des Datenschutzes werden die Namen und die Altersangaben von der Redaktion abgeändert. Wir bitten um Verständnis, dass nicht jede Frage beantwortet werden kann.

Ich vermute, dass das Fehlen dieser erotisch-leidenschaftlichen Art zu küssen nur ein Symptom ist, hinter dem sich viele Ursachen verbergen können. Die Möglichkeiten reichen von schlechtem Atem über mangelnde Leidenschaft in Verbindung mit einer gewissen Phantasielosigkeit bis hin zu Problemen bei der Kommunikation.

Letzteres ist aufgrund deiner Schilderungen sehr wahrscheinlich während Ersteres zwar denkbar, aber dennoch ziemlich unwahrscheinlich erscheint. Falls ich mit meiner Annahme falsch liege, sei an dieser Stelle wieder einmal betont, wie wichtig es ist, Mundgeruch anzusprechen, auch wenn dies vielleicht ein wenig peinlich ist.

Menschen, die an schlechtem Atem leiden, bemerken dies oft selber nicht. Sie sind daher meist froh, wenn jemand – idealerweise ein der betroffenen Person nahestehender Mensch – dies anspricht. Alles weitere, also die Gründe für den üblen Geruch und welche Therapie sinnvoll ist, kann dann durch eine Fachperson eruiert werden.

Aber nun zurück zur Kommunikation. Viele Menschen haben Schwierigkeiten damit, unbefriedigende Beziehungssituationen anzusprechen. Genau wie dein Partner glauben auch sie, ein "Problem" zu haben und dies auszusprechen, bedeute, die ganze Partnerschaft infrage zu stellen und kurz vor dem Ende der Beziehung zu stehen.

Dabei ist es gerade umgekehrt: Probleme anzusprechen und den Ursachen von Krisen auf den Grund zu gehen, hat eher positive als negative Auswirkungen auf eine Liebes- und Lebensgemeinschaft.

Ich beobachte in meiner Praxis immer wieder, wie wohltuend es für Paare sein kann, in moderierten Gesprächen über Verhaltensweisen der Partnerin oder des Partners zu sprechen, die als herausfordernd wahrgenommen werden. Vielleicht wäre eine Beratung ja auch für euch hilfreich? Alles Gute!

Ihre Frage an Doktor Sex: [email protected]

(wer)