Österreich

"Mein Sohn ist in Wien gut integriert"

Heute Redaktion
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Drama mitten in Wien: Zu Wochenbeginn wurde der Schüler Bachana P. (20) abgeholt – ihm droht die Abschiebung nach Georgien. Seine Mutter Marina M. lebt in Angst um ihren Sohn.

Am Montag um 7 Uhr klopft es. "Bachana wurde abgeholt, soll nach Georgien abgeschoben werden", erzählt Michael Nebehay verzweifelt. Der Arzt begleitet den Georgier Bachana P. (20) und seine Familie seit vier Jahren, seit sieben Jahre leben sie in Wien. "Als Bachana hierher kam, hatte er eine Knochen-Eiterung. In Georgien hätte ihm das Bein amputiert werden müssen, in Wien konnte es gerettet werden." Wegen der Krankheit musste Bachana viel nachholen, war in seiner Brigittenauer Schule gut integriert. "Er möchte Informatiker werden, hat meinen PC repariert." Seit 2011 haben Mutter und Sohn mehrere negative Asylbescheide erhalten, gaben trotzdem die Hoffnung nicht auf, in Wien bleiben zu können. "Nur der ältere Bruder hat ein Studentenvisum", so Nebehay. Durch eine Abschiebung würde die Familie auseinandergerissen.

Mutter in Tränen: "Wir kennen in Georgien niemanden"

Mit Tränen in den Augen sagt Bachanas Mutter Marina M. (44): "In Georgien hat mein Sohn keine Zukunft. Wir kennen dort niemanden." Auch vor ihrem Mann, der seit zwei Jahren wieder in Georgien ist, hat sie Angst: "Er hat uns geschlagen." Der Pianistin, die in Wien Konzerte spielt, droht ebenfalls die Abschiebung. Sie war am Montag durch Zufall nicht daheim, will untertauchen: "Ich habe nichts mehr" Bereits vor zwei Jahren unterschrieben 1.500 Leute eine Petition für humanitäres Bleiberecht für die Familie. "Wir kämpfen weiter", so der Arzt.

Aus dem Innenministerium heißt es: "Wir mischen uns nicht in laufende Verfahren ein."

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