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"Meine Frau kann nicht von diesem Typen lassen!"

Pits Frau weiß, dass sie mit ihrer Affäre die Beziehung zu ihrem Mann gefährdet. Trotzdem schafft sie es nicht, einen Schlussstrich zu ziehen.

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Frage von Pit (31) an Doktor Sex: Ich bin seit sieben Jahren mit meiner Frau zusammen und wir haben ein vier Monate altes Kind. In der sechsten Schwangerschaftswoche teilte sie mir mit, dass sie eine Affäre habe und nicht wisse, ob das Kind von mir sei. Für mich brach eine Welt zusammen. Ein Test ergab dann, dass ich der Vater bin. Meine Frau versicherte mir danach, dass sie unsere Ehe nicht beenden wolle. Deshalb verzieh ich ihr und glaubte, nun komme alles wieder gut.

Dies war ein Trugschluss, denn kurz darauf musste ich mit dem Typen Bekanntschaft machen, da sie unbedingt mit mir und ihm zusammen ein Gespräch führen wollte. Dabei stand sie dann die ganze Zeit neben ihm und nicht bei mir und unserem gemeinsamen Kind. Er betitelte mich als Arschloch und sagte, dass einem ein Kind leidtun müsse, das einen Vater wie mich habe. Meine Frau stürzte dann aus der Wohnung und fuhr mit dem Auto weg.

Seither versuchen wir, unsere Beziehung zu retten. Das Problem ist, dass sie den Kontakt mit dem Typen nicht abbrechen kann, obschon ich ihr klar gesagt habe, dass sie dies tun muss, wenn wir eine Zukunft haben sollen. Von einer Paartherapie will sie nichts wissen, da sie nicht mit einer fremden Person über unsere Probleme reden will. Irgendwie hat sich meine Frau seit der Geburt unseres Kindes total verändert, so dass ich sie manchmal kaum wiedererkenne. Ich weiß nicht mehr weiter. Was soll ich tun?

Antwort von Doktor Sex

Lieber Pit

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Eine ziemlich schräge Geschichte, die du da schilderst. Aber eben – es gibt letztlich nichts auf dieser Welt, was es nicht gibt. Wichtig scheint mir, dass du in dieser stürmischen Zeit ganz gut für dich schaust und dir alle erdenkliche Unterstützung holst, damit du den Kopf über Wasser halten kannst. Dies kann bei Freunden sein oder bei einer Fachperson.

Viele Menschen unterschätzen den Einfluss, den sie als Einzelne auf die Paarbeziehung haben. Bei genauerem Hinschauen müsste aber eigentlich allen klar werden, dass niemand das Verhalten des Gegenübers komplett ignorieren und sich diesem gänzlich entziehen kann. Um ein bestimmtes Beziehungsmuster aufrechtzuerhalten, braucht es zwei. Sobald eine Person aussteigt, kann es unmöglich gleich weitergehen wie zuvor.

Da sich deine Frau der von dir vorgeschlagenen Paartherapie entzieht, empfehle ich dir, dich allein auf den Weg zu machen und dir mit der Hilfe einer entsprechend geschulten Fachperson bewusst zu machen, was deine Anteile an eurer Beziehungsdynamik sind. Es geht dabei aber nicht um Schuld, sondern darum, herauszufinden, wo und wie du durch deine Haltungen und Handlungen zum Status quo beiträgst. Und diese so zu verändern, dass Bewegung in die Geschichte kommt.

Da du einen Zusammenhang beobachtest zwischen den Veränderungen im Verhalten deiner Partnerin und der Geburt, ist die Vermutung naheliegend, dass die Hormonschwankungen, die mit der Geburt einhergehen, ebenfalls eine Rolle spielen. Es wäre daher sicher sinnvoll, wenn deine Frau mit ihrer Gynäkologin über die Sache reden würde. Vielleicht fällt ihr dies ja einfacher als das Gespräch mit einem Paarberater. Alles Gute!

Deine Frage an Doktor Sex: [email protected]

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