"Mitmach-Parteitag": "90 Prozent für Entholzer Pflic...

Hochspannung vor dem Landesparteitag der oö. SPÖ am Samstag im Design Center in Linz. SP-Chef Entholzer will den Kurs ändern, eine härtere Linie fahren. Aber: Wie viel Vertrauen hat er noch?

Hochspannung vor dem Landesparteitag der oö. SPÖ am Samstag im Design Center in Linz. will den Kurs ändern, eine härtere Linie fahren. Aber: Wie viel Vertrauen hat er noch?

Die Partei will sich erneuern, will mit dem Parteitag "zurück in die Offensive", wie es am Mittwoch hieß. Der Parteitag soll zum "Mitmach-Parteitag" werden.

Wie? Die Mitglieder können eine konkrete Forderung bestimmen, "für deren Umsetzung die Sozialdemokratie im Jahr 2016 auf allen Ebenen kämpfen wird", so Parteichef Entholzer. Hintergrund: Man will das Vertrauen der Funktionäre nach dem Wahldebakel (hinter FP und unter 20 Prozent gefallen) wiederherstellen.

Hochspannung herrscht bei der Frage, wie viel Zustimmung Entholzer selbst bekommt. Er hat keinen Gegenkandidaten, sollte aber über 90 Prozent erreichen. Weniger hatte zuletzt nur Josef Ackerl 2011 mit 88,7 Prozent. Zwei Jahre später übergab er an Entholzer ….

 
"SPÖ braucht kantige Oppositionspolitik"

Politik-Berater Thomas Hofer analysiert im "Heute"-Gespräch die Situation der SPÖ in OÖ vor dem Landesparteitag. Die Partei müsse nach der Wahlniederlage "sehr kantige Oppositionspolitik machen", so Hofer.

Sie müsse jetzt ihre "Themen hochziehen", etwa zur Frauenpolitik (da es ja in der neuen Regierung keine einzige Frau gibt).

Generell müsse die SPÖ Schwarz-Blau mehr "attackieren". "Sonst geht man in der Aufmerksamkeit unter." Die Situation für Parteichef Entholzer sei sehr schwierig. "Er braucht wohl 95 Prozent oder mehr Zustimmung, um Ruhe zu haben." Mehr als 90 Prozent sieht Hofer als "Pflichtübung".

Dass Entholzer wieder antritt, sei insofern ein Problem, als der Eindruck entstehe: "Den Job will sich sonst niemand antun."