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"Mittelmeerroute so stark frequentiert wie noch nie"

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Nachdem die Balkanroute fast dicht ist, verlagert sich der Flüchtlingsstrom auf die zentrale Mittelmeerroute. 14 Mal mehr Asylwerber kommen von Libyen nach Italien, auch Ägypten wird zum Hotspot, berichtet Frontex.

Schon lange hat die EU-Grenzschutzagentur Frontex von der Verlagerung der Flüchtlingsroute auf das Mittelmeer gewarnt, jetzt sind die Zahlen dramatisch gestiegen. "Mittlerweile kommen aus Libyen 13- bis 14-mal mehr Flüchtlinge nach Italien als Migranten aus der Türkei nach Griechenland", sagte Frontex-Chef Fabrice Leggeri. Die zentrale Mittelmeerroute sei so stark frequentiert wie noch nie.

Müssen mit 300.000 Menschen rechnen

Die Zahl der illegalen Grenzübertritte zwischen Libyen und Italien übersteige in diesem Jahr die aller anderen in die EU. Leggeri rechnet für dieses Jahr mit etwa 300.000 Menschen, die aus Westafrika fliehen. Die Route werde vor allem von Flüchtlingen aus Westafrika und vom Horn von Afrika genutzt. "In Eritrea gibt es Verfolgung und eine brutale Diktatur, diese Menschen sind schutzbedürftig", sagte Leggeri. Aus Senegal, Gambia, Elfenbeinküste und Niger fliehen viele aus wirtschaftlichen Gründen.

Ägypten neuer Hotspot

Außerdem entwickelt sich Ägypten immer mehr zum neunen Hotspot. Viele versuchen ihr Glück mit dem Boot, doch der Weg ist besonders gefährlich und dauert oft mehr als zehn Tage. Mehr legale Wege Es braucht mehr legale Wege für Flüchtlinge in die EU zu kommen, zwar gibt es immer wieder Vorschläge der EU-Kommission, doch umgesetzt wurde noch nichts.