Österreich

"Musste Grab meines Bruders zuschaufeln"

Heute Redaktion
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Letzter Takt für "DJ Flava": Der erstochene Arnel M. wurde gestern in Wien-Liesing beerdigt. Sein Bruder und seine Tante durften ihn davor noch einmal sehen und sagen: "Wir können das alles nicht fassen."

"Unserer Mutter bricht es das Herz, dass Arnel 800 Kilometer von zu Hause entfernt begraben wurde", schluchzt Azur M. Er ist der Bruder des am 9.2. getöteten DJs und hat zähneknirschend der

Beerdigung in Wien zugestimmt.

"Arnels elfjähriger Sohn wollte es offenbar so. Unsere Anwältin Astrid Wagner hat uns erklärt, dass wir für eine Überführung klagen hätten müssen. Der Gedanke, dass Arnel Monate auf Eis liegt, war für uns noch unerträglicher."

Der 38-Jährige weinte am Friedhof bitterlich: "Es geht mir furchtbar schlecht. Ich habe in der Früh zwei starke Beruhigungstabletten schlucken müssen, um diesen Tag überstehen zu können. Es gibt nichts Schlimmeres, als das Grab seines einzigen Bruders mit Erde zu schaufeln zu müssen." Seine Tante und er stützten sich bei dem schweren Gang gegenseitig.

Dass sie "Heute" ein Interview gewährten, begründen sie so: "Jeder soll sehen, was uns genommen wurde." Die Tante brach an der Holztafel unter Tränen zusammen, küsste sie und sagte: "Ich ertrage es nicht, dass Arnel unter der Erde liegt und keine Luft kriegt." Wie berichtet, soll Jasmina M. ihren Mann im Zuge eines Streits mit einem Jamie-Oliver-Messer erstochen haben – nur Minuten, bevor Fischstäbchen und Pommes für das Mittagessen fertig waren.

Bei der Polizei sprach die 38-Jährige von einem Unfall. Heute wird die Tochter einvernommen. Opfervertreterin Wagner: "Die Variante, dass er ihr ins Messer gestürzt sein soll, ist völlig lebensfremd." Es gilt die Unschuldsvermutung