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"Muster hat völlig falsche Wortwahl getroffen"

Dominic Thiem steht im Viertelfinale der Australian Open. Seine Trennung von Thomas Muster sorgt weiter für Nebengeräusche.

Heute Redaktion
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Bild: GEPA-pictures.com

Sportlich läuft es bei Dominic Thiem! 6:2, 6:4, 6:4 gegen Gael Monfils (FRA), im Eilzug-Tempo zog der Niederösterreicher ins Viertelfinale der Australian Open ein – eine Premiere!

Nach der starken Leistung war aber rasch wieder die Trennung von Coach Thomas Muster das Thema. Die ehemalige Nummer eins der Welt ließ am Tag zuvor bei Eurosport-Experte Boris Becker aufhorchen: "Es gibt halt Häuser mit schönen Fassaden, ganz wunderbare Fassaden, aber man weiß halt sehr selten, wer drinnen wohnt."

Thiem: "Wir haben es entspannter gesehen"

Thiem wollte bei "Servus TV" auf diese Metapher nicht näher eingehen und versuchte, die Diskussion zu beruhigen: "Es ist ein bisschen aufgebauscht worden. Wir haben es intern viel entspannter gesehen", meinte er. "Es waren ein paar Nebengeräusche, so störend war es aber gar nicht. Das ist schon zu lange her, um mich zu beeinflussen. Ich habe heute gar nicht mehr drüber nachgedacht."

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    Tennis-Held Dominic Thiem! Wir zeigen in einer großen Diashow das Leben des rot-weiß-roten Sportstars.
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    gepa-pictures.com

    In eine schwierige Situation geriet durch die Muster-Aussagen freilich Herwig Straka, der schon seit vielen Jahren Manager des Steirers und seit letzter Saison auch die Agenden von Thiem übernommen hat.

    Straka: "Anscheinend war Muster doch mehr gekränkt"

    "Warum er das gesagt hat, weiß ich selber nicht, wir waren alle überrascht", sagte der Steirer, der auch Turnierdirektor der Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle ist. "Anscheinend war er (Anm.: Muster) doch mehr gekränkt, als er zugegeben hat. Wir hatten eigentlich den Eindruck, dass er das akzeptiert hat."

    Muster sprach im TV-Interview mit Becker auch an, dass Thiem noch in vielen Bereichen Aufholbedarf hätte. "Im technischen Bereich nach wie vor, im körperlichen Bereich, aber vor allem im mentalen Bereich", sieht der ehemalige Weltranglisten-Erste noch viele Mankos bei Thiem.

    Straka dazu: "Tom hat da die völlig falsche Wortwahl getroffen. Dass es Möglichkeiten gibt, noch besser zu werden, ist uns allen klar. In diesem Zusammenhang von Schwächen zu sprechen ist aber natürlich falsch."

    Straka habe Muster engagiert, um Thiem besser zu machen. "Das hätte ich auch gemacht, wenn ich nicht Manager von Tom gewesen wäre." Zudem glaube er, dass Muster mittlerweile selbst eingesehen hätte, dass er sich am Sonntag im Gespräch mit Becker nicht perfekt verhalten habe. "Es war, glaube ich, für ihn zu emotional in der Sendung. Er war da ein bisschen aufgestachelt und ich glaube auch, dass er seine Aussagen inzwischen bereut."