Österreich

"Nach 144 Tagen Spital feiere ich Weihnachten zuhause"

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Driving Home for Christmas: Nach fast fünf Monaten im Spitalsbett durfte Kurt Forchler nun das Meidlinger Unfallkrankenhaus verlassen. Dass er das Weihnachtsfest heuer im Kreise seiner Liebsten verbringen darf, ist ein mittleres Wunder.

"Denn am 1. August", erzählt Forchler ohne jede Gefühlsregung, "stürzte ich in der Südstadt zehn Meter von einer Kletterwand in die Tiefe und landete auf der Intensivstation. Ich habe aber keinerlei Erinnerung an den Unfall."
Sein Arzt dafür umso genauere. Das engagierte Team um Professor Christian Fialka diagnostizierte Brüche beider Beine, des Beckens, der Wirbelsäule und der Ferse. "In den letzten Monaten musste ich fünf Mal operiert werden und das Gehen völlig neu erlernen." Professor Fialka beim "Heute"-Besuch: "Ich habe schon Patienten gehabt, die nach solchen Verletzungen nicht mehr aufgestanden sind."

"Bin ein zacher Hund"

Doch der sportbegeisterte 83-Jährige gab nicht auf: "Ich hatte und habe nicht die Absicht, bis zum Ende meiner Tage als Krüppel herumzulaufen. Ein Knie ist bereits neu, das zweite lasse ich mir 2017 richten. Ich gelte im Freundeskreis als zacher Hund." Forchler weiß auch, wem er die beinahe vollständige Genesung zu verdanken hat: "Sehr geholfen hat mir die unglaublich tolle Betreuung hier im Meidlinger Krankenhaus. Ich muss allen, die einen weißen Kittel tragen, ein riesengroßes Dankeschön aussprechen."

So viel Lob lässt sein behandelnder Arzt nicht unkommentiert stehen: "Das war eine großartige Teamleistung. Einen immensen Anteil hat aber auch die Familie des Patienten. Seine Frau hat sich rührend gekümmert und ist so oft als möglich auf Besuch gekommen. Dank ihnen feiert er Weihnachten – fast gesund – zuhause."

"Ich weiß, dass ich in meinem Leben schon einige Schutzengel verbraucht habe." Und weil der Wille bekanntlich Berge versetzt, visiert er bereits wieder Gipfelkreuze an: "Mein Ziel ist es, nochmals einen Berg zu besteigen …" Vorher wartet aber noch die Implation des zweiten künstlichen Kniegelenks im Frühjahr.

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