Österreich

"Nach Scheidung lebte ich von 100 Euro im Monat"

Heute Redaktion
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Bild: Marianne Weiss

Das Ende ihrer Ehe hinterließ eine Lücke im Leben von Maria Stern (44) - emotional, aber vor allem finanziell. Die dreifache Mutter schlitterte fast in die Pleite. Nun hilft sie anderen Frauen.

Das Ende ihrer Ehe hinterließ eine Lücke im Leben von Maria Stern (44) – emotional, aber vor allem finanziell. Die dreifache Mutter schlitterte fast in die Pleite. Nun hilft sie anderen Frauen.

Es war die härteste Prüfung im Leben von Lehrerin Maria Stern: Die 44-jährige Wienerin mit deutschen Wurzeln musste nach dem Scheitern ihrer Ehe drei Kinder alleine durchbringen – mit geringster finanzieller Unterstützung. "Wie schnell man als alleinerziehende Mutter in die Armut abrutschen kann, hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen", sagt Stern. "Mein Ex- Mann machte sich kurz vor der Scheidung selbstständig und sagte, er könnte daher nichts für die Kinder bezahlen. Ein Jahr lang bekam ich weder Alimente noch Unterhalt".

Stern beantragte daraufhin Unterhaltvorschuss, auf den sie mehrere Monate warten musste. Als das dringend notwendige Geld endlich floss, hatte Stern an der geringen Summe schwer zu schlucken: "Ich bekam ein Jahr lang 100 Euro pro Monat für drei Kinder. Ohne meine Eltern hätte ich es nicht geschafft." 42 Prozent der Alleinerziehenden sind in Österreich bereits von Armut betroffen, sagt Stern. Mit ihrem "Forum Kindesunterhalt" will die Lehrerin Gleichgesinnten helfen. "Mütter müssen sich nicht für ihre finanzielle Situation schämen, sondern für ihre Rechte aufstehen."