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"Nazi-Ufo" für Kinder sorgt für Hass-Welle im Netz

Das Modell-Unternehmen Revell erlebt gerade einen Shitstorm eines unvorstellbaren Ausmaßes. Es soll rechtsextreme Verschwörungstheorien befeuern.

Heute Redaktion
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Die "Fliegende Untertasse Haunebu II" sorgt derzeit für Empörung im Netz. Die Kritik: Verfälschung der Geschichte und indirekte Verbreitung rechtsextremer Verschwörungstheorien im Kinderzimmer.

Auf dem Ufo für 49,99 Euro prangert das Balkenkreuz der Luftwaffe des dritten Reiches. Darüber hinaus runzeln einige Eltern die Stirn, nachdem sie die Beschreibung lesen: "1934 begannen die Arbeiten an den Rundflugzeugen. Ihr Antrieb und die Neutralisierung der Fliehkräfte im Innenraum erfolgten über Vril-Energiefelder. Flugfähige Exemplare der bis zu 6000 Km/h schnellen Haunebu II starteten Mitte 1943, kamen aber kriegsbedingt nicht über die Erprobungsphase hinaus."

Ufo wird nicht mehr verkauft

Es erweckt den Anschein, als ob es sich bei dem Ufo um eine Superwaffe der Nazis gehandelt hat. Jedoch wurde bereits vom Militärhistorischen Museum in Dresden gegenüber dem NDR bestätigt, dass es die fliegende Untertasse nie gegeben hat.

Revelle reagierte bereits und liefert das Spielzeug nicht mehr aus. Eine Sprecherin teilte mit: "Grundsätzlich geben wir dem Militärhistorischen Museum recht, es handelt sich tatsächlich um ein legendenumwobenes, außergewöhnliches Fluggerät, dessen Existenz und Umsetzbarkeit nicht belegt ist", räumt das Unternehmen ein. "Unser Verpackungstext bringt dies aber leider nicht adäquat zum Ausdruck, wir entschuldigen uns hierfür"

Auch distanziere sich das Unternehmen der Verherrlichung der NS-Zeit. (slo)