Österreich

"Numerologin sagt: Sonntag wird ein schöner Tag"

Heute Redaktion
Teilen

In drei Tagen wählt Wien. In "Heute" reden alle Spitzenkandidaten der größten antretenden Parteien vorab Klartext. Heute: FP-Chef Heinz-Christian Strache über TV-Debatte, Asyl und Wahrsagerei.

In drei Tagen und Wahrsagerei.

"Heute": Sonntag ist Tag der Wahrheit. Sind Sie froh, dass der Wahlkampf bald vorbei ist?

Heinz-Christian Strache: "Nun ja, ich bin jetzt seit neun Wochen unterwegs, manchmal mehrere Tage hintereinander 16 bis 20 Stunden."

"Heute": Wie haben Sie die TV-Debatte erlebt?

Strache: "Spannend, interessant, aber viel zu wenig Zeit für Inhalte. Ich finde es schade, dass der ORF keine Zweier-Duelle gemacht hat, nur weil Häupl das nicht wollte." 

"Heute": Welche Schulnoten geben Sie sich für Ihren Aufritt?

Strache: "Ich wette nicht und vergebe keine Schulnoten. Das macht der Wähler am Sonntag." 

"Heute": Hat Sie der scharfe Ton überrascht?

Strache: "Es waren klar alle gegen mich. Mir werden immer Hass und Hetze unterstellt, aber hier hatten die anderen Schaum vorm Mund." 

"Heute": Wie haben Sie Bürgermeister Häupl erlebt?

Strache: "Ruhig, passiv, defensiv." 

"Heute": Wie hoch schätzen Sie Ihre Chance ein, ihn Sonntag abzulösen?

Strache: "Ziel ist Platz 1. Nach allen Umfragen liegt die SPÖ vorn. Alles andere wäre ein blaues Wunder." 

"Heute": Und was meint Ihre Wahrsagerin?

Strache (lacht): "Ich habe keine. Ich habe eine Bekannte, die Numerologin ist und sagt: Sonntag wird ein schöner Tag." 

"Heute": Schöner Tag heißt, Sie werden Bürgermeister. Was sind Ihre drei ersten Maßnahmen?

Strache: "Erstens Öffnung des Rathauses, 365 Tage im Jahr Tag der offenen Tür. Zweitens mehr direkte Demokratie. Drittens: ein Kassasturz." 

"Heute": Mehr direkte Demokratie heißt was?

Strache: "Änderung der Verfassung: Ab 10.000 Unterschriften gibt es verbindlich eine Volksbefragung." 

"Heute": Aber wenn Sie Nummer 2 werden, machen Sie am Tag danach den Abflug?

Strache: "Ich bin da ganz ehrlich: Ich stehe nur als Bürgermeister zur Verfügung, nur dann kann ich etwas verändern. Aber wir haben gute Chancen, mehr als ein Drittel der Mandate zu erreichen. Dann stellen wir laut Verfassung automatisch einen Vizebürgermeister." 

"Heute": Und dann gewöhnen Sie sich das Rauchen ab?

Strache: "Ja, aber ohne Nikotinpflaster, ich schaffe das allein. Frau Vassilakou wollte das nur lächerlich machen." 

"Heute": Im TV-Duell kam vieles zu kurz, sagten Sie. Dann twittern wir einmal. Das Thema Sicherheit in 140 Zeichen.

Strache: "Rücknahme der Wachzimmerschließungen, eine Sicherheitswache wie in Bayern." 

"Heute": Verkehr?

Strache: "Kostenloses Parkpickerl bis auf eine einmalige Gebühr, Öffi-Ausbau, mehr Radwege, aber ohne Schikanen für die Autofahrer." 

"Heute": Klosterneuburg als 24. Bezirk?

Strache: "Warum nicht?" 

"Heute": Bildung?

Strache: "Entpolitisierung, Erhalt der Gymnasien, Schulsanierung, Öffnung des Stadtschulrates als Anlaufstelle etwa bei Mobbing." 

"Heute": Asyl, was würden Sie machen? Einen Grenzzaun?

Strache: "Zunächst einmal: Orban hat vollkommen recht. Wir werden bis zum Jahresende 120.000 Menschen hier haben. Das Bundesheer soll einen echten Assistenzeinsatz machen, damit nicht mehr Menschen illegal ins Land kommen. Was wir da im Moment erleben, ist nur eine Farce."