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"Nur anrufen, wenn es um Leben und Tod geht"

Heute Redaktion
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Bild: DAPD

Hurrikan "Sandy" ist gegen ein 1.00 Uhr (MEZ) auf die Ostküste der USA geprallt und zieht nun einen Weg der Verwüstung durch die USA. Die Zahl der Todesopfer steigt, eine Million Menschen sind auf der Flucht, weitere Millionen ohne Strom. New York wurde zum Teil überflutet.

und zieht nun eine Spur der Verwüstung durch die USA. Die Zahl der Todesopfer steigt, eine Million Menschen sind auf der Flucht, über sechs Millionen ohne Strom. New York ist überflutet.

Mit rund 130 km/h und starken erreichte das Zentrum des Tropensturms die USA. Los ging es in Atlantic City im Süden von New Jersey. Die Spielermetropole, aus der 30.000 Menschen evakuiert wurden, wurde wie viele andere Städte schwer überflutet. Ebenfalls dramatisch ist die Lage in New York.

Die Pegelstände steigen auf Rekordhöhe, Teile von Manhattan wurden bereits überschwemmt. Überflutet sind mehrere U-Bahnstationen sowie der Tunnel unter dem East River. Die betroffenen Abschnitte werden für längere Zeit außer Betrieb sein.

Über sechs Millionen ohne Strom, AKW abgeschaltet

Bei rund 600.000 New Yorkern und Bewohnern angrenzender Ortschaften fiel der Strom aus. Landesweit dürften über sechs Millionen Menschen von Stromausfällen betroffen sein. Präsident Barack Obama stellte die Bevölkerung bereits auf mehrere Tage ohne Strom und lange Aufräumarbeiten ein. Wegen des bedrohlich ansteigenden Wasserspiegels wurde das älteste Atomkraftwerk der USA, Oyster Creek südlich von New York, abgeschaltet. Sollte das Wasser weiter steigen, könnten die Pumpen des Reaktors beschädigt werden.

Tausende Geschäfte werden am Dienstag geschlossen bleiben, das öffentliche Verkehrsnetz brach vielerorts zusammen. Über 15.000 Flüge wurden gestrichen. Zum ersten Mal seit den Anschlägen vom 11. September 2001 bleiben die Börsen an der Wall Street weiter geschlossen.

"Wo immer Sie sind: Bleiben Sie da!"

Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg rief die Bürger auf: "Wo immer Sie gerade sein mögen: Bleiben Sie da!" Da die Einsatzkräfte alle Hände voll zu tun haben, erklärte er außerdem: "Rufen Sie nur an, wenn es um Leben und Tod geht."

Todesopfer gibt es bereits etliche zu beklagen. Bereits vor dem Erreichen der USA starben in der Karibik knapp 70 Menschen. In den USA sind bisher 13 Todesfälle bekannt. Darunter ein 30-jähriger Mann, der im New Yorker Stadtteil Queens von einem Baum erschlagen wurde. In Westchester wurden zwei Kinder von einem Baum getötet, der das Dach eines Wohnhauses durchschlug.

Superstürme sind selten

Ebenfalls betroffen sind Washington und Philadelphia, dort halten sich die Schäden bislang in Grenzen. Meteorologen bezeichnen "Sandy" als sehr seltenen Super-Sturm, bei dem arktische Luftströme sich um den aus den Tropen kommenden Wirbelsturm wickeln würden. Es droht jetzt aber auch noch der Zusammenschluss mit einem dritten Sturm, der aus Kanada kommt und dort bereits ein Todesopfer forderte.

Die Stürme würden auf Festland aufeinandertreffen, und sich dann nur noch langsam weiterbewegen und noch eine Weile wüten.

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