Österreich

"Nur erfolgreich, wenn Vertrauen vorhanden"

Heute Redaktion
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Mit dem Wiener SP-Klubchef Christian Oxonitsch geht nun der dritte prominente Politiker innerhalb weniger Wochen.
Mit dem Wiener SP-Klubchef Christian Oxonitsch geht nun der dritte prominente Politiker innerhalb weniger Wochen.
Bild: Helmut Graf

In einem parteiinternen Schreiben gibt der Wiener SP-Klubvorsitzender Christian Oxonitsch seinen freiwilligen Rückzug bekannt. Es ist der dritte prominente Abgang innerhalb weniger Wochen.

Nach den angekündigten freiwilligen Rücktritten der SP-Stadträte Sandra Frauenberger (Gesundheit und Soziales) und Andreas Mailath-Pokorny (Kultur, Information und Sport), geht nun mit Klubchef Christian Oxonitsch der nächste rote Spitzenpolitiker.

In einem Schreiben an die Mitglieder des SPÖ-Gemeinderatklubs, das "Heute" vorliegt, erklärt Oxonitsch, "Klubvorsitzender der großen Wiener SPÖ zu sein, ist eine äußerst ehrenvolle Aufgabe". Um als Klubchef erfolgreich sein zu können, bedürfe es intensiver Kommunikation und gegenseitiges Vertrauen. Nur ein paar Zeilen später schreibt der Klubchef aber, dass er "in den letzten Wochen den Eindruck gewonnen habe, dass ich meinen selbstgestellten hohen Anforderungen nicht entsprechen kann".

Rückzug ist persönliche Entscheidung

Im Gespräch mit "Heute"" betont Oxonitsch, dass sein Rückzug nichts mit dem neuen Parteichef und designierten Bürgermeister Michael Ludwig zu tun habe. "Das Um und Auf für einen Klubvorsitzenden ist, dass er in aktuelle Entwicklungen und Entscheidungen eingebunden ist, damit er diese nach unten kommunizieren kann. Gleichzeitig muss er über den möglichen Unmut von Gemeinderäten Bescheid wissen, um das nach oben weitergeben zu können".

Obwohl das nach Kritik hinter vorgehaltener Hand klingt, will der Klubchef selbst will das nicht so verstanden wissen. "Wir sind ein Team und arbeiten auch weiterhin eng zusammen. Aber in der jetzigen Umbruchphase und dem Kommen der neuen Mannschaft, habe ich mir die Frage gestellt, ob nicht jemand anders als Klubvorsitzender besser ist. Nach zehn Jahren als Klubchef habe ich daher die persönliche Entscheidung getroffen, auch mal etwas anderes zu machen", betont Oxonitsch.

Er habe daher den neuen Landesparteivorsitzenden Ludwig gebeten, eine rasche Neuwahl in der Klubvollversammlung in die Wege zu leiten und Oxonitsch von seiner Aufgabe zu entbinden.

Wahl des Nachfolgers voraussichtlich im Mai

Diese Klubvollversammlung könnte schon nächste Woche stattfinden, bei der dann geeignete Kandidaten und, wie Oxonitsch hofft, ein "breit akzeptierter Vorschlag" diskutiert werden sollen. Die Wahl des neuen Klubchefs soll dann bei einer weiteren Sitzung vollzogen werden, die voraussichtlich zeitnah zum 14. Mai, also zu jenem Termin, an dem Michael Ludwig sein neues Team vorstellen will, stattfinden soll.

Ganz aus der Politik ausscheiden wird Oxonitsch aber nicht. Er bleibt Gemeinderat und Landtagsabgeordneter und will sich hier verstärkt für seine Kernthemen Bildung und Soziales widmen.