Österreich

"Oase des Kindes": Verein hat Insolvenz angemeldet

Heute Redaktion
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Nach dem Fördergelder-Stopp Anfang März durch die Stadt musste der Verein "Oase des Kindes" nun Insolvenz anmelden. Betroffen sind neun Standorte.

Laut Alpenländischen Kreditorenverband und Österreichischem Verband Creditreform stehen die Insolvenz-Ursachen und die Höhe der Schulden noch nicht fest. Betroffen sind vorerst 37 Gläubiger.

Der Verein mit Obmann Robert Wrabel an der Spitze beschäftigt derzeit 62 Dienstnehmer und betreut an acht Standorten in Leopoldstadt, Landstraße, Wieden, Penzing, Ottakring und Donaustadt rund 280 Kinder. Wrabel hatte die acht "Oase des Kindes"-Standorte im Herbst 2016 aus der Konkursmasse der "Alt Wien"-Vereines übernommen.

Stadt stoppte Fördergeld-Zahlung

Die Stadt hatte Anfang März die Zahlung der Fördergelder gestoppt. Wrabel soll die MA 10 vorsätzlich über die Fördervoraussetzungen getäuscht haben. Der Vereinsobmann hatte der Stadt verschwiegen, dass der ehemalige Kindergarten-Betreiber Hassan M. im Hintergrund als Geldgeber für die Übernahme fungierte.

Hassan M., Betreiber des ehemaligen islamischen Bildungszentrums "Edu & Fun Schul-Bildungszentrum" in Floridsdorf, wurde im Februar in U-Haft genommen. Dem 57-Jährigen wird laut Staatsanwaltschaft Fördergeld-Missbrauch in Höhe von 2,4 Millionen Euro, Untreue und betrügerische Krida vorgeworfen.

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Zukunft für Standorte teilweise offen

Wie es mit den neun Standorten weitergeht, ist teilweise noch offen. Laut Wrabel gibt es bereits für vier Kindergärten Reinlgasse (Penzing), Dückegasse (Donaustadt), Strohgasse (Landstraße) und Rankgasse (Ottakring) einen neuen Träger. Der Standort auf der Taborstraße 48 (Leopoldstadt) wird aufgrund von Problemen mit dem Vermieter sicher geschlossen.

Für die restlichen vier Standorte - Aspernbrückengasse 4 sowie Taborstraße 38 (Leopoldstadt), Wiedner Hauptstraße 24 (Wieden) und Penzinger Straße 25 (Penzing) – soll es ebenfalls Interessenten geben.

Masseverwalter ist am Zug

Wie der Verein auf seiner Homepage bekannt gibt, wurden die Mitarbeiter über den Konkurs informiert. Allen Eltern, die auf Kautionen warten, wird zudem mitgeteilt, dass eine Kautionsliste vorbereitet wurde, die dem Masseverwalter übergeben wird. Das Essen soll diese Woche noch ausgeliefert werden. Nach den Osterferien wird dann der Masseverwalter entscheiden, wie es mit den Kindergärten weitergeht.

(cz)