Österreich

"Öffentliches Eigentum darf nicht privatisiert werden"

Heute Redaktion
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Am Sonntag wählt Österreich die Vertreter für das EU-Parlament. Das Interesse am Urnengang hält sich laut Umfragen in Grenzen. Heute fragt SPOÖ-Spitzenkandidat Josef Weidenholzer, warum das Image der Union so schlecht ist und was er in Brüssel für das Bundesland erreichen will.

Der Soziologie-Professor und Volkshilfe-Chef sieht drei Image-Probleme der EU: Erstens hat man grundsätzliche Fehler gemacht und Europa mit einem reinen Binnenmarkt verwechselt. Zweitens stößt eine überzogene Regulierungswut auf Ablehnung. Drittens können sich die Bürger unter Europa noch zu wenig vorstellen. Weidenholzer glaubt, dass mehr Information und eine sozialere Politik für bessere Umfragewerte sorgen würde.

Was will der 59-Jährige in Brüssel für Oberösterreich erreichen? Ich will die Entwicklungen stoppen, die versuchen, alle Leistungen der Daseinsfürsorge wie Wasser oder Müllentsorgung weiter zu privatisieren, erklärt er und spielt damit auf die umstrittene Teilprivatisierung der Energie AG an.

Den heiß diskutierten Beitritt der Türkei sieht Weidenholzer pragmatisch: Die Verhandlungen sollen nach 40 Jahren zu einem Ende kommen. Wir müssen mit der Türkei über Alternativen für einen Vollbeitritt reden. Der Kandidat kann sich als Ausweg aus der verfahrenen Situation eine privilegierte Partnerschaft vorstellen.

Jürgen Tröbinger