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"Ohne Sex schmerzen Ende der Woche die Hoden!"

Sven und seine Partnerin haben Kinder und viele Hobbys, weshalb meist nur am Samstag Zeit bleibt für das Liebesspiel. Dies hat unangenehme Folgen.

Heute Redaktion
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Bild: Pixabay

Frage von Sven (40) an Doktor Sex: Ich bin glücklich verheiratet und habe zwei wunderbare Kinder. Mit meiner Partnerin habe ich regelmäßig Sex, der uns beide voll und ganz befriedigt. Wegen der Familie und unserer Hobbys bleibt halt meist nur am Samstag- oder Sonntagabend Zeit dafür. Aber für uns beide stimmt es so.

Mein Problem ist, dass ich jeweils gegen Ende der Woche ein unangenehmes Gefühl in Unterleib und Hoden bekomme, das im Laufe des Samstags in Schmerzen übergeht. In manchen Wochen oder wenn ich es im Geschäft streng habe, ist es weniger. In anderen ist es unerträglich. Nach einem Orgasmus verschwinden die Schmerzen sofort.

Ich habe das nun schon einige Jahre. Wenn ich mir unter der Woche einen runterhole, tauchen keine Schmerzen auf. Aber darauf habe ich selten Lust, denn ich komme mir albern vor. Stimmt etwas nicht mit mir? Oder muss ich halt damit leben, dass mein Körper und mein Kopf verschiedene Rhythmen in Sachen Sex haben?

Antwort von Doktor Sex

Lieber Sven

Was du beschreibst, sind sehr wahrscheinlich sogenannte Kavaliers- oder Bräutigamsschmerzen. Im Englischen ist die Rede von "blue balls". Der Volksmund spricht in diesem Zusammenhang von "dicken Eiern", und manche Männer bezeichnen das sich wiederholende Phänomen auch als "Hodenkrampf".

Die dabei auftretenden Symptome reichen von unangenehmen Spannungsgefühlen im Unterbauch und dem Skrotum – so wird der Hodensack in der Fachsprache genannt – bis hin zu Schmerzen im Bereich der Hoden und Nebenhoden, die auch in die Leistengegend ausstrahlen können.

Die Symptome können von Mann zu Mann sehr verschieden sein. Meist treten sie bei sexueller Erregung ohne nachfolgende Ejakulation auf. In der Regel können sie – wie das auch bei dir der Fall ist – durch einen Samenerguss zum Verschwinden gebracht werden. Manchmal halten sie aber auch danach noch an, so dass ein weiterer Orgasmus notwendig ist.

Ohne gleich den Teufel an die Wand malen zu wollen, rate ich in Zusammenhang mit unspezifischen Schmerzen zu Vorsicht. Dahinter verbirgt sich manchmal auch ein ernsthafteres Problem. Und je früher ein solches erkannt wird, desto besser und erfolgversprechender kann es behandelt werden.

Auch wenn du mit großer Wahrscheinlichkeit an den beschriebenen Kavaliersschmerzen leidest, wäre es unsorgfältig, eine Ferndiagnose zu stellen. Ich rate dir deshalb, dich an eine medizinische Fachperson für Urologie zu wenden und mit dieser einen Termin für eine genaue Abklärung zu vereinbaren.

Die Lösung zur Linderung der Symptome hast du ja bereits herausgefunden. Vielleicht kannst du ja deine Partnerin davon überzeugen, auch unter der Woche ein Schäferstündchen abzuhalten. Der Fokus dabei muss ja nicht zwingend auf der Beseitigung deiner Schmerzen liegen. Alles Gute!

Deine Frage an Doktor Sex: [email protected]

(wer)

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