Österreich

"Opfer" sprühte sich Pfefferspray ins Gesicht

Heute Redaktion
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Eine gewaltige Räuberpistole tischte Taxifahrer Leopold S. (58) den Ybbser Ermittlern auf: Zwei Fahrgäste hätten ihn mit Messer und Pfefferspray überfallen, das gesamte Geld sei weg. Alles nur erfunden.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht betrat Mietwagenfahrer Leopold S. am Wochenende die Polizeistation in Ybbs (Melk). Der Frühpensionist, der als Taxler im Mostviertel unterwegs ist, erzählte aufgeregt: "Zwei Unbekannte stiegen bei Melk zu und wollten nach Wieselburg. Bei Unteregging fiel das Duo über mich her. Einer hatte einen Pfefferspray, der andere Täter zückte ein Messer. 2.000 Euro, meine gesamten Monatseinnahmen sind weg."

Er habe sich nach Leibeskräften gewehrt und verwies wehleidig auf die Pfeffersprayspuren im Gesicht und einen kleinen "Kratzer" auf der Hand. Unverzüglich fuhren die Beamten zum Tatort und verständigten das Landeskriminalamt.

Den erfahrenen Ermittlern war der tatsächliche Ablauf jedoch schnell klar – sie konfrontierten Leopold S. mit zahlreichen Ungereimtheiten. Nach anfänglichem Leugnen brach der Frühpensionist ein. "Ja, ich habe alles nur erfunden, weil ich pleite bin. Die Wunden habe ich mir selbst zugefügt." Der Verdächtige wurde bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten angezeigt.