Österreich

"Original Play" wehrt sich und will Untersuchungen

Der Verein „Original Play" reagiert auf die Missbrauchsvorwürfe und will "Methode und Regeln" überprüfen.

Heute Redaktion
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Der Verein „Original Play" reagiert auf die schweren Missbrauchsvorwürfe. Man nehme die aktuellen Vorwürfe und Diskussionen sehr ernst, auch wenn in Österreich kein Fall von Übergriffen oder Missbrauch bekannt sei.

„Wir überprüfen nun unsere Methode und ihre Regeln, die Ausbildung und die institutionellen Rahmenbedingungen für die Workshops", erklärte der Verein am Dienstag in einer Aussendung. Gemeinsam mit den zuständigen Behörden und mit Kinder- und Gewaltschutzeinrichtungen arbeite man an der vollständigen Aufklärung von Vorwürfen. Aber auch die Rahmenbedingungen, die es brauche, um solche Angebote sicherer zu machen, würden überprüft.

"Kein Grund zur Beanstandung"

Weiters schreibt der Verein: „In Österreich wurde seitens mehrerer Kooperationspartner die Zusammenarbeit mit Original Play vorübergehend ausgesetzt – als Reaktion auf die Kritik aus Deutschland. Die Auftraggeber bestätigen uns, dass es in unserer Arbeit bislang keinen Grund zu Beanstandung gegeben hat". Man habe Verständnis für diese Reaktion und Verständnis für kritische Haltung besorgter Eltern, so „Original Play". Allerdings sei es „ebenso erschütternd wie die pauschale Ablehnung des Vereins", dass die derzeitigen Diskussionen „zu Mord- und Gewaltdrohungen" an „Original Play"-Mitarbeiter geführt hätten.

Missbrauchsverdacht

„Original Play" war nach einem ORF-Bericht in die Kritik geraten. Gemeinsam mit der deutschen ARD hatte der ORF das vom US-Amerikaner Fred Donaldson entwickelte Konzept genau unter die Lupe genommen - und Missbrauchsverdacht gemeldet. So ermöglicht es das Programm fremden Erwachsenen in Kindergärten, mit Kindern zu rangeln und auf Tuchfühlung zu gehen. Der Verein bietet laut Aussendung sein Konzept seit Jahren in deutschen Kindertagesstätten sowie österreichischen Kindergärten an.

Die Volksanwaltschaft will jetzt ermitteln, ob Eltern über die Aktivitäten des Vereins informiert ausreichend waren. „Der Grat zwischen Berühren und Belästigung ist ein schmaler, deshalb handelt es sich um einen äußerst sensiblen Bereich", erklärte Volksanwalt Walter Rosenkranz (FPÖ).