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"Patienten zufrieden": Leitende KAV-Ärzte für die Sp...

Heute Redaktion
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Bild: KAV/Votava (KAV/Votava)

Leitende KAV-Ärzte traten jetzt im Donauspital für das neue System mit einer Flexibilisierung der Arbeits-Dienstzeiten ein. Ärztekammer-Wien-Chef Thomas Szekeres ruft inzwischen weiter zu Protestmaßnahmen der Ärzte auf.

Im Donauspital trafen sich nun leitende Ärzte des Krankenanstaltenverbunds (KAV), um ihr „Bekenntnis zur Qualität“ und damit zum neuen System zu bekräftigen. Darin heißt es: „Eine Flexibilisierung der Dienstzeiten und die Präsenz der Ärztinnen und Ärzte am Tag sind wichtige Schritte, um auch in Zukunft die bewährte medizinische Qualität sicherzustellen.“

An der Flexibilisierung stößt sich die Ärztekammer, die nach einer Abstimmung die Mehrheit der KAV-Ärzte hinter sich sieht und für 12. September zum Streik aufruft. Kritik kommt seitens der Stadt, die einen „Bruch der Vereinbarungen“ sieht.

Die leitenden KAV-Ärzte verweisen auf 11.129 Dankesschreiben von Patienten seit Beginn der Arbeitszeitveränderungen im KAV im Juli 2015.

Ärztekammer-Wien-Chef ruft zu Streik

Inzwischen reagiert Ärztekammer-Wien-Präsident Thomas Szekeres auf den Aufruf von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ), sich an die Vereinbarung zu halten. "Offensichtlich ist Häupl nur falsch informiert, sodass er die Problematik hinsichtlich der Mangelversorgung in den Spitälern nicht wirklich erkennen kann", sagt Szekeres.  Tatsache sei, dass der Krankenanstaltenverbund (KAV) und damit auch die politisch verantwortliche Gesundheitsstadträtin vertragsbrüchig geworden seien, indem Nachtdiensträder gekürzt wurden, obwohl die dafür notwendigen flächendeckenden Zentralen Notfallaufnahmen sowie sonstige strukturelle Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel der Ausbau des Ärztefunkdienstes, nicht entsprechend etabliert wurden, kritisiert Szekeres. Knapp 93 Prozent der Ärzte seien streikbereit. „Proteste und Streiks sind ein legitimes Mittel des Arbeitskampfes, und wir hoffen, dass damit der KAV zu den Wurzeln einer sozialen Krankenversorgung im öffentlichen Bereich zurückkehrt. Kein Arzt streikt gerne, aber im Sinne der Patienten muss man aufzeigen, dass es so nicht weitergehen kann", sagt Szekeres. Unterstützung gibt es von der Österreichischen Ärztekammer. Sie fordert jetzt in einer Resolution die "punktgenaue Umsetzung der Vereinbarung vom Juli 2015" vom KAV ein.

Pfleger sauer über streikende Ärzte

Auf wenig Verständnis stößt der für 12. September geplante Ärztestreik beim Pflegepersonal. Noch nie sei so viel Geld von der Stadt für eine Berufsgruppe in die Hand genommen worden. Er wisse nicht, warum es von den Ärzten jetzt eine „Kehrtwende“ gibt, so Gerhard Steiner von der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten zu „Ö1“: „Die Stimmung ist nicht sehr gut.“

Grund: Die Pfleger haben viele Aufgaben der Ärzte – Blutabnahmen, Infusionen etc. – übernommen, entgolten würde das aber kaum.