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"Der Co-Pilot wurde halb aus dem Fenster gesaugt"

In 10.000 Metern Höhe zersprang die Cockpit-Scheibe – jetzt sprach der Flugzeugführer über das Drama über den Wolken.

Heute Redaktion
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Wie berichtet ist am Montagmorgen beinahe eine Tragödie in einem Flugzeug passiert: 30 Minuten nach dem Start in Chongqing (China) zersprang die Cockpit-Scheibe eines Airbus A319 der Sichuan Airlines in 10.000 Metern Höhe. Etliche Systeme fielen aus, im Cockpit kam es sofort zu einem Druckabfall. Der Pilot konnte die Maschine aber sicher auf dem Flughafen von Chengdu landen und wird jetzt als Held gefeiert. Im Gespräch mit Medien erzählte er jetzt, wie knapp sein Kollege dem Tod entgangen ist.

"Völlig unvermittelt zersprang die Windschutzscheibe mit einem lauten Knall", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Kapitän. "Ich konnte gar nicht so schnell schauen, da war mein Co-Pilot schon halb aus dem Fenster gesaugt worden."

"Alles schwebte plötzlich in der Luft", erinnert sich der Flugzeugführer an den Moment. "Fast die gesamte Ausrüstung funktionierte nicht mehr, ich konnte den Funk nicht mehr verstehen und das Cockpit vibrierte so stark, dass ich die Anzeigen nicht mehr lesen konnte."

Gurt rettete wohl sein Leben

Was dem Ersten Offizier wohl das Leben rettete: Er hatte einen Sicherheitsgurt angelegt, der ihn vom Sturz in den Tod abhielt. Die Crew konnte den Co-Piloten zurück ziehen, er kam mit Kratzern und einem verstauchten Handgelenk davon. Keiner der 119 Passagiere wurde verletzt. Die betroffene Maschine hatte seit dem Ankauf durch Sichuan Airlines vor sieben Jahren 19.912 Flugstunden angesammelt.