Österreich

"Porno"-Babsi verurteilt: "Bin ein Engerl"

Heute Redaktion
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Jene 29-Jährige, deren in der Pfarrkirche Hörsching gedrehter Pornofilm über viele österreichische Bildschirme flimmerte, wurde am Donnerstag in Linz zu drei Monaten bedingt verurteilt. "Ich find' das unmenschlich, wirklich", sagte sie zuvor. Sie habe nicht gewusst, dass die Dreharbeiten in der religiösen Einrichtung illegal waren, beteuerte sie.

Jene 29-Jährige, über viele österreichische Bildschirme flimmerte, wurde am Donnerstag in Linz zu drei Monaten bedingt verurteilt. "Ich find' das unmenschlich, wirklich", sagte sie zuvor. Sie habe nicht gewusst, dass die Dreharbeiten in der religiösen Einrichtung illegal waren, beteuerte sie.

Die junge Frau erschien in einen Parka mit Kapuze und mit einer Sonnenbrille zum Prozess. Sie beschimpfte die Fotografen und Kameraleute. Auf ihre Auftritte in den im Sommer 2013 und Mai 2014 gedrehten Videos sei sie aber dennoch stolz: "Die ganze Nation hat das Video angezogen - ganz einfach wegen dem, weil ich's so wahnsinnig gut gemacht hab", zeigte sie sich nur bedingt einsichtig.

Auf den Streifen ist die Verdächtige zu sehen, wie sie sich mit einem Vibrator und mit einem an einem Rosenkranz befestigten Kreuz selbstbefriedigt. Die Aufnahmen machten in der Hörschinger Hauptschule die Runde, die Polizei begann, "in einschlägigen Kreisen" zu ermitteln, und forschte die Frau so aus.

"Bin ein Engerl gegen andere"

Die Anklage warf ihr Störung der Religionsausübung und Herabwürdigung religiöser Lehren vor - ihr drohten deshalb bis zu sechs Monaten Haft. Wie man auf die Idee kommt, in einer Kirche derartige Videos zu drehen, wollte Staatsanwalt Alfred Schaumüller wissen. "Wissen Sie, was andere Leute so treiben? Da bin ich ein Engerl dagegen", entgegnete die 29-Jährige.

Sie handle nicht wirklich mit dem Kopf, sondern eher nach Gefühl, habe nicht nachgedacht. Nachsatz: "In Religion hab' ich einen Fünfer gehabt." Es tue ihr aber wirklich leid, dass sie dem Pfarrer dadurch so wehgetan habe, betonte die Frau.

Da die Pornos auf drei Internettplattformen verkauft wurden, soll die Beschuldigte 5.350 Euro - die Hälfte des damit erzielten geschätzten Gewinns - zurückzahlen.

"Will sowas nie wieder durchmachen"

"Das ist ein Horror, ich will so was nie wieder durchmachen", erklärte die Beschuldigte, die nach eigenen Angaben seit vier Monaten kein Video mehr gedreht hat und nun als Reinigungskraft arbeitet. Auf Anraten des Richters erbat sie drei Tage Bedenkzeit.