Österreich

Wiener (22): 'Pornos haben mein Leben zerstört'

Heute Redaktion
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Er hatte eine Bilderbuchkarriere vor sich, doch dann machten obszöne Bilder alles kaputt. Rudi F. (Name geändert) verlor seinen Job, weil jemand von seinem Computer Pornos an seine Chefin schickte.

Erst schäumte der Geschirrspüler über, dann die Gefühle. "In der Arbeit sind plötzlich lauter komische Dinge passiert", schildert Rudi F. (22) im "Heute"-Gespräch. Geräte funktionierten nicht mehr richtig, "dann ging das mit den obszönen Emails an meine Chefin los". Die Wiener Magistratsleiterin wurde über mehrere Monate mit Nachrichten unter der Gürtellinie bombardiert, die alle von Rudi F.s Computer an sie geschickt wurden.

"Zuerst waren es Beschwerden und Beleidigungen, dann Texte mit sexuellem Inhalt und wirklich obszöne Bilder." Der junge Wiener hatte als extrem arbeitsamer Lehrling im Magistrat begonnen und bereits einen unbefristeten Vertrag in der Tasche, als die ersten Sex-Nachrichten bei seiner Leiterin einlangten. "Was hätte ich davon, solche Mails zu verschicken? Ich habe dort eine super Ausbildung genossen, alles mit Auszeichnung bestanden, wieso sollte ich mir das kaputt machen?".

"Ich habe nie etwas verschickt!"

Rudi F. beteuerte seine Unschuld und wünschte sich rasche Aufklärung: "Ich habe angeregt, die Polizei einzuschalten. Doch mein Arbeitgeber wollte den Fall nicht aus der Hand geben." Erst glaubte man dem Beamten, doch dann wurde er entlassen. Dagegen ging Rudi F. nun mit seiner Anwältin Astrid Wagner gerichtlich vor. "Ich habe nie irgendwas verschickt. Ich kann nichts gestehen, was ich nicht getan habe", beteuert der junge Mann.

Top-Juristin Wagner stellt klar: "Grundsätzlich darf man jemanden ja kündigen. Doch nun soll mein Mandant alle Kosten übernehmen: 5.000 Euro sind sehr viel für einen jungen Menschen. Mein Vorschlag war eine Kostenaufhebung, doch es wird nicht mal ein Cent nachgegeben. Brutal und vollkommen uneinsichtig – das kann's ja wohl nicht sein!"

Rudi F. kann sich die Verfahrenskosten nicht leisten. Durch den Sex-Skandal hat er keinen neuen Job gefunden, die Lücke in seinem Lebenslauf wirkt auf potenzielle Arbeitgeber unseriös. "Die Pornos haben mein Leben zerstört", sagt Rudi F. bedrückt. "Ich wünsche mir, dass das alles möglichst schnell beendet wird und ich nach vorne schauen kann. Möglichst ohne extreme Kosten."

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