Österreich

"Prückel-Prügler" fasste Anti-Aggressionstherapie aus

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Heute

Nach einem Kuss-Eklat im Wiener Kaffeehaus "Prückel" und einer aufsehenerregenden Kuss-Demonstration wegen des Rauswurfs eines lebsischen Paares kam es im Zuge der Protestveranstaltung im Jänner zu einem Übergriff. Ein 17-Jähriger ging dabei auf einen Demonstranten los und schlug ihm ins Gesicht. Er wurde nicht rechtskräftig zu einer bedingten Haftstrafe von sechs Monaten, einer Anti-Aggressionstherapie und 500 Euro Schmerzensgeld verurteilt.

Nach einem Kuss-Eklat im Wiener Kaffeehaus "Prückel" und einer aufsehenerregenden Kuss-Demonstration wegen des Rauswurfs eines lesbischen Paares kam es im Zuge der Protestveranstaltung im Jänner zu einem Übergriff. Ein 17-Jähriger ging dabei auf einen Demonstranten los und schlug ihm ins Gesicht. Er wurde nicht rechtskräftig zu einer bedingten Haftstrafe von sechs Monaten, einer Anti-Aggressionstherapie und 500 Euro Schmerzensgeld verurteilt.

Entzündet hatte sich der Konflikt um das "Prückel" daran, dass ein lesbisches Paar nach einem Kuss im Kaffeehaus aufgefordert wurde, die Räumlichkeiten zu verlassen. Nach Bekanntwerden des Vorfalls war die Empörung groß. Schließlich nahmen rund 2.000 Menschen an der Protestveranstaltung "Küssen im Prückel" teil - mussten dies aber auf der Straße machen, da das Lokal an diesem Tag zusperrte.

Im Zuge der Kuss-Aktion rastete ein 17-jähriger Passant vollkommen aus. Der Niederösterreicher, der am Montag vor Gericht erklärte, eine Abneigung gegen Homosexuelle zu haben, suchte sich im Jänner aus der Demonstrantenmenge gezielt eine Gruppe aus, verfolgte sie und trieb sie schließlich bei einer Toilette in die Enge. Einem 18-jährigen, homosexuellen Teilnehmer wurde dabei mehrmals ins Gesicht geschlagen.

Das Opfer erlitt Prellungen im Gesicht. Die Polizei präsentierte nach dem Vorfall Bilder aus einer Überwachungskamera, die den 17-Jährigen zeigten. Daraufhin ging ein anonymer Hinweis bei den Beamten ein, der Täter wurde identifiziert. Hass auf Homosexuelle habe ihn zu der Tat getrieben, erklärte der Arbeitslose und Schulschwänzer beim Prozess. Der Richter ermahnte ihn bei der Urteilsverkündung, sich auf eine berufliche Zukunft statt auf Menschenhass zu konzentrieren. Der Verurteilte erbat Bedenkzeit.