Österreich

"Pühringer ist schlecht beraten worden"

Heute Redaktion
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In unserer Interview-Serie vor der Wahl zeigen wir Politiker bei ihren Hobbys. Mit FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner sprachen wir im ASKÖ-Tenniszentrum in Urfahr über Asyl, Hetze und die Wahlen.

"Heute": Sie spielen seit ihrer Jugend regelmäßig Tennis. Gibt es etwas, das man daraus für die Politik lernen kann?

Manfred Haimbuchner: Dass man aufholen kann. Ich habe oft den ersten Satz verloren, dann doch gewonnen.

"Heute": Wäre der Wahlkampf ein Tennis-Match, könnten Sie derzeit von der Bank aus zuschauen und würden wohl trotzdem dazugewinnen. Asyl und Integration sind das Kernthema der FPÖ …

Haimbuchner: … ich würde das als Tennisspieler so sehen: Ich habe in den letzten sechs Jahren extrem viel trainiert, deshalb tu’ ich mir hier leichter.

"Heute": Was halten Sie von den Grenzkontrollen, die jetzt wieder eingeführt wurden?

Haimbuchner: Das hat die FPÖ seit Monaten gefordert, wir wurden als Hetzer dargestellt, hatten aber Recht.

"Heute": Eine EU-Quote scheitert an einigen wenigen Staaten. Welche konkreten Maßnahmen würden Sie vorschlagen, damit diese Länder einlenken?

Haimbuchner: Österreich soll gar keine Beitragszahlungen mehr nach Brüssel zahlen. Ich bin dafür, dass diese ausgesetzt werden, bis auch die anderen Staaten ihre Verpflichtungen erfüllen.

"Heute": Wie sehen Sie die derzeitige Ausnahmesituation?

Haimbuchner: Österreich hat genug getan, wir können nicht alle Probleme der Welt lösen. Zuerst sollte man die Menschen, die ohne Berechtigung hier sind, abschieben. Erst dann kann man entscheiden, wie viele Flüchtlinge man wieder aufnehmen kann.

"Heute": Was sagen Sie zum Vorwurf der Hetze beim Thema Asyl und Flüchtlinge?

Haimbuchner: Es ist unerhört, wie man gegen die FPÖ wettert und aus der untersten Schublade gegen uns kämpft. Ich habe noch nie Stimmung gemacht, wir nehmen nur die Ängste der Leute ernst. Dass immer so locker gesagt wird, die FPÖ wisse nicht, worum es beim Thema Asyl geht, ist untergriffig.

"Heute": Wer behandelt Sie denn im Wahklampf ungerecht?

Haimbuchner: Ich will nicht über Ungerechtigkeiten sprechen, aber der Auftritt von Landeshauptmann Pühringer im Fernsehen (bei der ORF-Konfrontation, Anm. d. Red.) war nicht besonders staatsmännisch. Ich glaube, er ist hier sehr sehr schlecht beraten worden. Ich kenne den Herrn Landeshauptmann, so ist er eigentlich nicht.

"Heute": Die FPÖ wird laut Umfragen einen, vielleicht zwei Landesräte zusätzlich bekommen. Welches Ressort wollen Sie denn?

Haimbuchner: Ich bin Wohnbau- und Naturschutzreferent, würde das sehr gerne weitermachen, die Raumordnung würde noch gut dazupassen. Auch Infrastruktur– oder Finanzressort wären interessant.

"Heute": Wer soll denn aus der FPÖ noch Landesrat werden?

Haimbuchner: Mein erster Ansprechpartner ist Günther Steinkellner, er ist auch ein persönlicher Freund. Aber es ist noch nix fix.