Österreich

"Pumpgun-Pater" könnte Prozess gemacht werden

Heute Redaktion
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Er soll jahrelang Zöglinge missbraucht haben, genoss absolute Macht in den Mauern des Stifts Kremsmünster. Jetzt könnte August Mandorfer, "Pumpgun Pater" Alfons, doch noch vor Gericht landen. Ein psychiatrisches Gutachten attestiert zwei seiner Opfer "Langzeitschäden" - damit wären die Fälle nicht verjährt.

Er soll jahrelang Zöglinge missbraucht haben, genoss absolute Macht in den Mauern des Stifts Kremsmünster. Jetzt könnte August Mandorfer, "Pumpgun Pater" Alfons, doch noch vor Gericht landen. Ein psychiatrisches Gutachten attestiert zwei seiner Opfer "Langzeitschäden" - damit wären die Fälle nicht verjährt, berichtet das Nachrichtenmagazin .
"Schwere Nötigung, Quälen oder Vernachlässigen unmündiger oder wehrloser Personen, Vergehen nach dem Waffengesetz (Mandorfer besaß illegal eine Pumpgun und soll damit Schüler bedroht haben), Körperverletzung, sexueller Missbrauch von Jugendlichen, sexueller Missbrauch von Unmündigen, schwerer sexueller Missbrauch von Jugendlichen, Vergewaltigung, Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses, gefährliche Drohung und Nötigung" - in all diesen diesen Delikten sieht die Staatsanwaltschaft Steyr bei Mandorfer "dringenden Tatverdacht", wie profil schreibt.
Der Tatzeitraum reicht von 1970 bis 1995. In dieser Zeit war Mandorfer (78) Konviktsdirektor (Internatsleiter) und Präfekt (Erzieher) im oberösterreichischen Stift Kremsmünster. Die Delikte sind damit verjährt - theoretisch.
"Langzeitschäden": Staatsanwaltschaft wollen Anklage erheben

Denn praktisch könnte die Staatsanwaltschaft Steyr ein Weg gefunden haben, Mandorfer den Prozess zu machen. Die Psychologin Adelheid Kastner attestiert zwei von Mandorfers mutmaßlichen Opfern "Langzeitschäden". Damit wäre die Grundlage gegeben, den mittlerweile in den Laienstand zurückversetzten Pater anzuklagen - was in Europa eine Premiere wäre.
Mandorfer selbst hält sich laut profil in einem Schwesternorden nahe Wels versteckt. Er hat die Vorwürfe bislang nicht kommentiert.

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