Österreich

"Flexible" Arbeitszeiten: Mütter entrechtet

Heute Redaktion
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Oberösterreichs Dienstnehmer sind flexibel genug. Noch mehr Spielraum bei der Arbeitszeitgestaltung kommt einer totalen Entrechtung der heimischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gleich! Die Arbeiterkammer OÖ. versteift jetzt ihren Widerstand gegen zunehmend familienfeindliche Dienstzeiten der Unternehmen.

Im Jahr drei der Wirtschaftskrise und vor dem Hintergrund  eines heute, Montag, in Linz tagenden Gewerkschaftsgipfels bringt es AK-Präsident Johann Kalliauer auf den Punkt: Heimische Betriebsinhaber erweisen sich bei der Flexibilisierung von Dienst- und Arbeitszeiten als sehr erfinderisch. Es geht um die absolute Verfügbarkeit von Arbeitskräften zu jeder Tages- und Nachtzeit, wenn möglich ohne irgendwelche Neben- oder Mehrkosten.

Hier hakt die AK OÖ ein: Die viel zitierte Flexibilisierung der Arbeitnehmerschaft sei eben nicht geeignet, die immer weiter auseinanderklaffende Einkommensschere zu schließen - für Beschäftigte gibts keinerlei Zusatznutzen.

Kalliauer räumt ein, dass fallweise Kurzarbeit krisenbedrohten Betrieben vorübergehend helfen kann, auch Gleitzeitmodelle seien erfolgreich eingeführt worden.

Aber: Tausende berufstätige Mütter kommen mit der geforderten Flexibilisierung, also der sehr kurzfristigen Abrufbereitschaft zum Dienst, nicht klar!

Carlo Korosa

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