Österreich

"Schulangst" macht krank!

Heute Redaktion
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Wenige Tage vor Schulbeginn warten Psychologen der Linzer Frauen- und Kinderklinik mit alarmierenden Daten auf: Demnach leiden 25 Prozent der heimischen Pflichtschüler zum Ferienende unter akutem Stress und psychischer Belastung - Essstörungen, Bauch- und Kopfschmerzen gelten als sichtbare Abwehrreaktionen.

Der neue Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Landes-Frauen- und Kinderklinik in Linz, Primar Michael Merl (selbst Vater von sechs Kindern), bringt es auf den Punkt: Weil Neuerungen und Veränderungen im Schuljahr - etwa durch den Übertritt in eine neue Schule oder Klasse samt neuen Lehrern und Mitschülern - Stress und eine psychische Belastung bedeuten, aber Kinder und Jugendliche dafür noch keine Sprache finden, reagieren sie mit körperlichen Symptomen.

Konkret erläutert Primar Merl die Formen dieser psychosomatischen Störungen: Das reicht von Bauchweh, das in der Früh vor der Schule immer schlimmer wird, über Gliederschmerzen, Müdigkeit und Angstsymptome bis hin zu Kopfschmerzen. Allesamt eine Art Hilferuf des Kindes.

In vielen Fällen kommt auch das familiäre Umfeld - etwa nach der Trennung der Eltern oder bei der Ankunft eines Geschwisterchens - erschwerend dazu. In der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Linzer Landes-Frauen- und Kinderklinik ist Zuversicht für den kommenden Schulstart angesagt: Nach zuletzt 3500 ambulanten Kontakten und 600 stationären Aufenthalten von jugendlichen Patienten pro Jahr ist ein Ausbau der fachärztlichen Station auf künftig 30 Betten bereits fix geplant.

Carlo Korosa