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"Rassistische" Verfassung: Mehr Rechte für Weiße

Heute Redaktion
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George Weah bei seiner Angelobung
George Weah bei seiner Angelobung
Bild: Reuters

Ex-Weltfußballer und Liberias neuer Präsident George Weah will die "rassistische" Verfassung seines Landes ändern, die Schwarze bevorzugt.

Eine Woche ist George Weah im Amt und schon lässt er aufhorchen: Er kürzt einerseits sein eigenes Gehalt und seine Zulagen um 25 Prozent; das eingesparte Geld soll für Entwicklungshilfe ausgegeben werden.

Andrerseits hat er angekündigt, die Verfassung zu ändern, da sie "unnötig, rassistisch und unangemessen" sei. Denn in Liberia dürfen nur "Farbige" Staatsbürger werden und nur Staatsbürger dürfen Immobilien besitzen.

"Regierung ist kaputt"

Dies geht auf die Geschichte des Landes zurück: Liberia ist die älteste Republik Afrikas, die 1847 von befreiten Sklaven aus den USA gegründet worden war.

Weah erklärte, er wolle dass jedermann die Staatsbürgerschaft beantragen könne und dass Ausländer Immobilien besitzen dürfen. Letzteres sollte auch helfen, die völlig am Boden liegende Wirtschaft Liberias wieder aufrichten.

"Unsere Wirtschaft ist kaputt, unsere Regierung ist kaputt", sagte Weah. "Unsere Währung befindet sich in freiem Fall, die Inflation steigt. Die Arbeitslosigkeit ist auf einem noch nie da gewesenen Hoch und unsere Währungsreserven im Ausland sind auf einem Rekord-Tief."

Begnadeter Kicker

Der 51-Jährige galt in den 1990er-Jahren als einer der stärksten Stürmer der Welt; er wurde zum Weltfußballer 1995 gewählt, 1996 erreichte er den zweiten Platz. Zu seinen größten Erfolgen zählen zweimal die Meisterschaft mit dem AC Mailand und einmal mit Paris St. Germain.

Unvergessen ist sein Tor im Milan-Dress gegen Hellas Verona 1996, als er den Ball nach einem Eckball im eigenen Strafraum schnappte und damit quer über den gesamten Platz "durch alle Verteidiger hindurch" lief:

(jm)

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