Szene

"Raum": Oscar-Drama mit Fritzl-Anleihen

Heute Redaktion
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Die Romanvorlage von "Raum" ist an den Fall Fritzl angelehnt, die Verfilmung nun für vier Oscars nominiert. Großartige Darsteller-Leistungen, beklemmendes Drama.

Eine junge Frau () wird entführt, jahrelang vergewaltigt und bringt ein Kind ihres Peinigers zur Welt. "Raum" erinnert nicht zufällig an den Fall Fritzl: Die irische Schriftstellerin Emma Donoghue lehnte ihren Roman "Room" (2010) an die Tragödie von Amstetten an. Bedrückendes Drama mit großartigen Darstellern.

Die Welt von Ma (Brie Larson) und Jack (Jacob Tremblay) könnte kleiner kaum sein. Die junge Frau und ihr fünfjähriger Sohn leben in einem hermetisch abgeriegelten Raum, unter dem Joch eines Entführers (Sean Bridgers), der die beiden niemals nach draußen lässt. Um fliehen zu können, braucht Ma Jacks Hilfe. Trotz der erdrückenden Verantwortung, die auf ihm lastet, erfüllt der Bursche seinen Auftrag. Die Sinneseindrücke, die außerhalb des Raums über Jack hereinbrechen, sind überwältigend. Er kommt besser mit der neuen Freiheit zurecht als seine stark traumatisierte Mutter.

Emma Donoghue, die Autorin der Romanvorlage, verfasste auch das Drehbuch zu "Raum". Regisseur Lenny Abrahamson inszenierte den Film als beklemmendes Drama, das mit der Befreiung der groß aufspielenden Protagonisten erst richtig loslegt. Das Leben danach, in einem von der Presse belagerten Haus, wird zur Fortsetzung der Tortur.

So bedrückend die Story von "Raum" auch sein mag, der Film begeistert durch die grandiosen Leistungen seiner Hauptdarsteller Brie Larson und Jacob Tremblay. Larson wurde für die Rolle der Ma .

"Raum" startet am 17. März in den österreichischen Kinos.