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"ReadySet Heroes" im Test: Bunt, aber farblos

Heute Redaktion
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Mit "ReadySet Heroes" gibt es einen neuen Koop-Dungoen-Crawler für die Playstation 4. Trotz buntem Geschehen bleibt der Spielspaß eher farblos.

Mit "ReadySet Heroes" soll ein neuer, bunter Koop-Dungeon-Crawler für Spaß auf der Playstation 4 sorgen. Mit dem Entwicklerstudio Robot Entertainment hat man dazu auch ein erfahrenes Team gefunden. Die Crew aus früheren Mitarbeitern des Ensemble Studios hat "Age of Empires Online" entwickelt und sich dann mit der "Orcs Must Die!"-Reihe einen Namen gemacht.

Und auch "ReadySet Heroes" bringt eigentlich alles mit, was für einen spaßigen Couch-Abend an der Konsole nötig ist. Der Spieler übernimmt die Rolle von tierischen Helden, die sich durch märchenhafte Welten prügeln und dabei magischen Kräfte und Beute einsammeln. Vorwissen braucht man hier keines, denn die simple Steuerung ermöglicht einen schnellen Start.

Doch schon zu Beginn zeigen sich die Schwächen des Games. Rätselt man anfangs noch über die Auswahl des passenden der sechs und später zehn Helden, wird schnell klar: Egal ob Dachs, Frosch oder Hase, jeder spielt sich exakt gleich und zieht zu Beginn mit einem Holzschwert in den Kampf. Das Aussehen der Charaktere kann etwas angepasst werden, das war es aber auch schon. Die unterschiedlichen Figuren scheinen nur dem Zweck zu dienen, sie bei Mehrspieler-Gefechten unterscheiden zu können.

Keine Handlung vorhanden

Auch bei der Handlung wird man enttäuscht, denn "ReadySet Heroes" hat einfach keine. Der Spieler wird je nach Modus in 30 Level geschickt, in denen alle Gegner besiegt werden müssen, oder anderen menschlichen Spieler gegenübergestellt. In eine Handlung ist das allerdings nicht eingebettet, schade! Zumindest die Steuerung ist knapp und knackig: Ein Button löst Angriffe aus, einer Ausweichmanöver. Aus Truhen ergatterte Zauber lassen sich später auf die anderen Tasten legen.

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Gespielt werden kann im "Tower Crawl"- oder "Crawl n' Brawl"-Modus, wobei nur Zweiterer Spannung verspricht. Beim "Tower Crawl" gilt es, 30 Level mit Gegnern zu überwinden, die sich zwar abwechslungsreich zeigen, aber teils auch nur aus einem einzigen Raum bestehen. Mit gewonnenen Ausrüstungen und Kristallen lässt sich dann der Charakter verstärken und das nächste Level in Angriff nehmen.

Kein Grund für Sammelwut

Doch selbst das wird vom Spiel konterkariert: Zwar wird die eigene Figur stärker, da die (immer gleichen) Level aber zufällig aneinandergereiht werden, bleiben die Gegner in den Räumen immer gleich stark. Die Motivation, sich möglichst stark aufzuleveln, fehlt also komplett. Und hat man das Spiel zwei Mal durch, was je rund 40 Minuten dauert, findet man auch kaum einen Grund, diesen Modus noch einmal anzugreifen.

Was "ReadySet Heroes" hätte sein können, lässt da eher der "Crawl n' Brawl"-Modus durchblitzen. Hier kämpfen entweder vier Spieler gegeneinander oder treten als Zweier-Teams an. Spielerische Abwechslung schaffen dabei witzige Zusatzaufgaben. Es gilt, Levels so schnell wie möglich zu schaffen, die Mitspieler direkt anzugreifen oder eine Schnecke zu füttern, um sie möglichst schnell über die Ziellinie zu bugsieren. Nach rund 10 bis 25 Minuten gewinnt das Team oder der Spieler mit den meisten Punkten.

Grafik täuscht nicht über Inhalt hinweg

Auch grafisch wurde versucht, einen niedlichen Stil mit besonderen Charakteren umzusetzen, aber auch sie kann nicht über den fehlenden Inhalt hinwegtäuschen. Anrechnen muss man dem Titel, dass es einer der wenigen Spiele ist, die sich auch lokal mit bis zu vier Spielern zocken lässt und dabei so richtig Spaß macht. Auch die Bosse, die eine Miniprise Taktik erfordern, wissen zu gefallen.

Im Einzelspielermodus hingegen stürzt "ReadySet Heroes" ab: Besonders fatal ist die fehlende Motivation, Items und Gegenstände zu sammeln, da die Gegner dann keine Herausforderung darstellen. Das ist genau das Gegenteil, wie ein Dungeon Crawler eigentlich funktionieren sollte. Auch leidet das Spiel im Online-Multiplayer unter Spielermangel. Es kann minutenlang dauern, bis man im Matchmaking einen Mitspieler gefunden hat. Zumindest: Ein wenig Hoffnung besteht. Mit einer künftigen PC-Version soll Crossplay eingeführt werden und die Entwickler könnten bei Schwierigkeitsgrad und Modi noch per Patch nachbessern. Bis dahin bleibt das bunte Spiel aber ein farbloses Vergnügen.