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"Regierung wird keine Erpressung hinnehmen"

Im Streit um die Unabhängigkeit Kataloniens hat die spanische Regierung eine Vermittlung strikt abgelehnt. Sie wolle sich nicht erpressen lassen.

Heute Redaktion
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Die spanische Regierung lehnt eine Vermittlung im Streit um die Unabhängigkeit Kataloniens strikt ab.
Die spanische Regierung lehnt eine Vermittlung im Streit um die Unabhängigkeit Kataloniens strikt ab.
Bild: EPA

Das Büro des spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy hat am Mittwoch recht deutliche Worte hinsichtlich des Katalonien-Konflikts: "Die Regierung wird über nichts Illegales verhandeln und wird keine Erpressung hinnehmen".

Die spanische Regierung sei erst dann für Gespräche offen, sollte Carles Puigdemont, der katalanische Regionalpräsident, die Bestrebungen einer Unabhängigkeit aufgeben. Bevor dies nicht geschehen sei, würde es keine Gespräche geben.

Erst vor wenigen Tagen hatte Puigdemont erklärt: "Wir werden innerhalb von 48 Stunden, nachdem alle Stimmen offiziell ausgezählt worden sind, die Unabhängigkeit ausrufen". Seitdem gibt es in Spanien heftige Demonstrationen gegen die Regierung in Madrid.

Scharfe Kritik an König

König Felipe mischte sich ebenfalls bereits in den Konflikt ein. Er nannte die Abstimmung "illegal" und warf den katalanischen Behörden "unverantwortliches Handeln" vor. Der Regionalpräsident reagierte sofort und kritisierte den König scharf für seine Aussage. König Felipe habe die Sprache und die Politik der Zentralregierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy übernommen und werde der vermittelnden und ausgleichenden Rolle eines Staatsoberhaupts nicht gerecht.

Vor allem das kompromisslose Vorgehen der spanischen Polizei gegen die Demonstranten hat dabei noch mehr Öl ins Feuer gegossen. Die Sympathien für eine Unabhängigkeit sowohl unter Katalanen als auch im Ausland sind dadurch massiv gestärkt worden.

(wil)