Nach den Schüssen eines rechtsextremen "Reichsbürgers" in Georgensgmünd (Bayern) erklärte die Polizei, ein 32 Jahre alter Beamter des Spezialeinsatzkommandos (SEK), der von dem 49-Jährigen angeschossen wurde, sei seinen Verletzungen erlegen. Am Abend entschuldigte sich das Polizeipräsidium, der Mann sei nicht tot, sondern schwebe weiter in Lebensgefahr. Ein weiterer Beamter wurde schwer, zwei andere Polizisten leicht verletzt.
Nach den , der Mann sei nicht tot, sondern schwebe weiter in Lebensgefahr. Ein weiterer Beamter wurde schwer, zwei andere Polizisten leicht verletzt.
Der Schießerei vorangegangen war eine Razzia im Haus des Jägers. Von den Behörden wurde der 49-Jährige als nicht mehr zuverlässig eingestuft, ihm sollten seine 31 Lang- und Kurzwaffen entzogen werden. Sein Jagdschein und seine Waffenbesitzkarte wurden für ungültig erklärt. Als der 49-Jährige nicht auf Behördenanfragen reagierte, schritt die Polizei ein und durchsuchte das Haus. Dabei eröffnete der Mann das Feuer. Er wurde festgenommen und wird am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt.
In Deutschland, aber auch in Österreich, ist die Zahl der "Reichsbürger" unbekannt, sie soll mehrere hundert Menschen betragen. Die sektenartige, lose Gruppierung steht dem Rechtsextremismus und Verschwörungstheorien nahe. Die Gruppierung lehnt die Demokratie ab, Mitglieder leugnen oftmals den Holocaust. Zentrale Behauptung ist, dass das Deutsche Reich "in den Grenzen von 1914" bzw. "1937" fortbestehe und es keine Bundesrepublik Deutschland oder Republik Österreich gibt.
Was sind die "Reichsbürger"?
Laut Beobachtern werden die Mitglieder aktuell immer aggressiver, der Kern der rechtsextremen Personen scheint ebenfalls zu wachsen. Bisher traten die "Reichsbürger" meist nur als Personen in Erscheinung, die argumentierten, dass die Pflichten und Gesetze für sie nicht gelten würden.
Sie verweigerten Strafzahlungen oder missachteten Gesetze bzw. deckten Behörden mit Fantasiedokumenten und -bescheiden ein. Kurios: Obwohl sie Pflichte der von ihnen nicht anerkannten Republik missachten, nehmen sie ihre Rechte wie Arbeitslosengeld in Anspruch, und versuchen, Sozialgelder teils sogar einzuklagen.