Österreich

"Reine Folter für das Kind!"

Heute Redaktion
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- Linzer Mutter und Krankenschwester (34) erwirkt Atempause im dramatischen Sorgerechtsstreit - Jetzt vielleicht neue Chance für ein Happy End - griechischer Vater muss Buben erst kennenlernen

Das Bezirksgericht Linz (Vorsitz Dr. Andrea Ertl) verhandelte Montagvormittag mehr als drei Stunden lang, ehe ein erlösender Kompromiss über das Schicksal des kleinen Evangelos (3) gefunden wurde. Er sollte ja (wir berichteten) von seiner Linzer Mutter getrennt und nach Griechenland abgeschoben werden.

Die Vorgeschichte: 2005 verliebte sich die Linzer Krankenschwester Sandra Mainas (34) im Urlaub auf der Insel Santorin in den Taxifahrer Nikolaos (36). Es folgten Heirat und die Geburt des gemeinsamen Sohnes. Die Ehe entwickelte sich für die Oberösterreicherin jedoch zum Horror - vor eineinhalb Jahren flüchtete sie mit dem Baby zurück nach Linz.

Seitdem droht der Krankenschwester in Griechenland eine Verhaftung wegen Kindesentführung, überdies wurde eine Rückführung des kleinen Evangelos zu seinem Vater von griechischen Gerichten verfügt und mittlerweile sogar vom Obersten Gerichtshof in Österreich bestätigt: Die zwangsweise Trennung von Mutter und Kind und eine ungewisse Zukunft des Kleinen standen im Raum. Eine reine Folter für Mutter und Kind, weiß Anwalt und Familienrechtsexperte Dr. Günter Tews aus Linz dazu.

Seit Montag lebt die Chance auf ein Happy End: vorläufig keine Abschiebung des Buben, umgekehrt müsse Vater Nikolaos mindestens zehnmal zu Besuch nach Linz kommen, um den Kleinen näher kennenzulernen. Danach erfolgt die Festlegung des Sorgerechtes.Carlo Korosa