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"Restauratorin" will jetzt Kirche klagen

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

Eine spanische Pensionistin hat versucht, ein Jesus-Gemälde in einer Kirche auszubessern - und hat sich dabei so unbeholfen angestellt, dass sie das Werk weitgehend zerstört hat - Heute.at hat berichtet. Jetzt will sie am Touristenboom, den sie ausgelöst hat, mitverdienen.

Jetzt will sie am Touristenboom, den sie ausgelöst hat, mitverdienen.

Die Arbeit der Mittachtzigerin wurde von einigen Medien bereits zur „misslungensten Restauration der Geschichte“ gekürt, allerdings hat Gimenez auch eine wachsende Fangemeinde. Das Bild - eine Übermalung des Werks „Ecce Homo“, die dem Künstler Elias Garcia Martinez zugeschrieben wird - hat sich daraufhin zu einem Touristenmagnet entwickelt. Weil sich die Neugierigen jedoch als relativ geizig erwiesen hätten und kaum Spenden in den Opferstöcken hinterlassen wurden, habe man sich dazu entschlossen, Eintritt zu verlangen, berichtete die spanische Zeitung „El Correo“.



2.000 Euro habe man so in nur vier Tagen eingenommen, hieß es vonseiten der Kirche. Ein Geld, das - zumindest in Teilen - der Künstlerin zustünde, findet Gimenez jetzt. Sie habe bereits ihre Anwälte beauftragt, die Kirche Santuario de la Misericordia gerichtlich zu zwingen, ihr Urheberrecht anzuerkennen und sie an den Einnahmen zu beteiligen.
„El Mundo“ hatte hingegen zuvor berichtet, dass die Stadt Borja selbst überlege, ihrerseits Markenrechte am neuen Gemälde anzumelden - man wolle so eine „missbräuchliche Verwendung“ vermeide.
Petition gegen Wiederherstellung

Bei Facebook fand eine Gruppe der „Senoras que restauran Cristos de Borja“ (Damen, die Christus-Bilder von Borja restaurieren) mittlerweile über 45.000 Anhänger. Im Kurznachrichtendienst Twitter witzelte ein Benutzer: „In der Serie ‚Art Attack‘ lernen wir heute, wie man ein Ecce-Homo-Jesus-Bild malt.“ Rund 18.000 Menschen unterzeichneten inzwischen eine Onlinepetition, die sich gegen die Pläne der Stadt stemmt, das Originalbild möglichst wiederherzustellen.