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"Ruhet in Frieden": Viel Spannung, wenig Geballer

Heute Redaktion
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62 Jahre alt und noch kein bisschen müde: In "Ruhet in Frieden - A Walk among the Tombstones" gibt der stätberufene Actionstar Liam Neeson ("Taken", Non-Stop") erneut einen taffen, unkaputtbaren Problemlöser. Statt sinnfreiem Bleihagel bietet der Film intensiven Thrill und eine hochspannende Story.

62 Jahre alt und noch kein bisschen müde: In "Ruhet in Frieden - A Walk among the Tombstones" gibt der stätberufene Actionstar ) erneut einen taffen, unkaputtbaren Problemlöser. Statt sinnfreiem Bleihagel bietet der Film intensiven Thrill und eine hochspannende Story.

Für filmgewordene Ex-Cops und Neo-Schnüffler gibt es wohl kaum einen geeigneteren Ort auf diesem Planeten als die Straßenschluchten von New York. Hier haben selbst die heiligsten der Heiligen eine dunkle Seite - und sogar die größten Verlierer können sich am Ende als (tragische) Helden erweisen. In "Ruhet in Frieden" kommen derartige Extreme jedoch überraschenderweise nicht vor.

Der Film hält sich weitgehend von den Klischees und Formeln der Hardboiled Detective/Noir-Fraktion fern. Dennoch scheint er so untrennbar mit New York verbunden wie die Freiheitsstatue und der Times Square. Nirgends sonst könnte ein so herrlich düsterer und ambivalenter Protagonist wie Matt Scudder (Liam Neeson) gedeihen.

Privatdetektiv auf Monsterjagd

Früher war Scudder ein Detective im Dienste des NYPD, der nachmittags lieber Drinks kippte, als zu ermitteln. Einige Jahre sind vergangen, seit er - nicht ganz nüchtern - einige flüchtige Verbrecher auf offener Straße erschoss. Mittlerweile sind seine Haare kürzer, sein Auftreten gepflegter und seine Getränke stets alkoholfrei.

Scudder arbeitet als nicht lizensierter Privatdetektiv. Als ihn ein wohlhabender Drogendealer damit beauftragt, die Kidnapper und Mörder seiner Frau zu finden, nimmt er den Auftrag dennoch nur zögerlich an. Schnell stellt sich heraus, dass die beiden Täter schon länger im Geschäft sind. Die unbarmherzigen Sadisten missbrauchen und töten jedes ihrer Opfer. Je tiefer Scudder in die Ermittlung eintaucht, desto grauenhaftere Details fördert er zutage.

Grips statt Blei

"Ruhet in Frieden - A Walk among the Tombstones" punktet vor allem durch seine Hauptfigur. Neeson spielt wieder einmal einen harten Knochen, gibt ihn ausnahmsweise aber nicht als Revolverheld. Stattdessen ist Matt Scudder ein zäher, grübelnder Bluthund mit dunkler Vergangenheit, der nur in Notsituationen zur Waffen greift.

Die zweite Hauptrolle im Film spielt die düstere, verregnete Kulisse New Yorks, die sowohl die seelischen Abgründe der Mörder widerzuspiegeln, als auch ein Abbild von Scudders Gemütszustand zu sein scheint.

Der Film startet am 14. November in den österreichischen Kinos und basiert auf einem Roman von Lawrence Block. Dieser widmete Matt Scudder knapp zwanzig Romane. Gut so, denn "Ruhet in Frieden" macht definitiv Lust auf mehr.