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"S-Bahn soll im 10-Minuten-Takt fahren!"

Heute Redaktion
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Maria Vassilakou gilt spätestens seit der Einführung neuer Parkpickerl-Zonen als Feindbild vieler Autofahrer. Im "Heute"-Interview sagt sie, wie sie den Konflikt entschärfen will.

Maria Vassilakou gilt spätestens seit der Einführung neuer Parkpickerl-Zonen als Feindbild vieler Wiener Autofahrer. Im "Heute"-Interview sagt die Chefin der Stadt-Grünen, wie sie den Konflikt entschärfen will.

"Heute": Das neue Parkpickerl erregt derzeit die Stadt. Wie ist ihre Bilanz nach einer Woche?

Maria Vassilakou: Dort, wo das Parkpickerl jetzt gilt, wirklich positiv. Was mir Sorgen macht, ist die Belastungssituation an den Rändern der Pickerlzonen, in Währing, aber auch in Ottakring und Hernals. Ich halte das aber für rasch lösbar.

"Heute": Was finden sie an der aktuellen Situation positiv?

Vassilakou: Wir bekommen Hunderte E-Mails von Menschen, die sich bedanken. Sie haben jetzt mehr Lebensqualität. Endlich können sie bei offenem Fenster schlafen, sie finden einen Parkplatz vor der Tür, sie können mit ihren Kindern gefahrlos über die Straße gehen.

"Heute": Hat man das Problem aber nicht nur verlagert und jetzt kommen andere zum Handkuss?

Vassilakou: Wenn man in den betroffenen Gebieten unterwegs ist, dann sieht man, dass ein beträchtlicher Teil der abgestellten Autos Wochenpendler aus dem nahen Ausland sind, aus Ungarn, Tschechien, der Slowakei, aus Polen. Die kommen mit dem Auto her, stellen es eine Woche ab. Wenn jemand so lange in Wien bleibt, muss er nicht mit dem Auto anreisen.

"Heute": Wo sollen denn die Pendler parken?

Vassilakou: Wir reden bereits mit den ÖBB, damit die Intervalle etwa der S-Bahn verkürzt werden. Aus allen Richtungen nach Wien soll es einen 10-Minuten-Takt geben.

"Heute": Viele halten das Parkpickerl für Abzockerei …

Vassilakou: Das ist Unsinn. Die Einnahmen haben rechtlich eine Zweckbindung. Sie fließen in Maßnahmen zur Verflüssigung des Verkehrs, in Park and Ride-Anlagen, in den Öffi-Ausbau.

"Heute": Wie geht es im Pickerel-Streit weiter?

Vassilakou: Das sind Entscheidungen auf Bezirksebene. Ich wünsche mir aber, dass Wien weitgehend komplett eine Parkraumbewirtschaftung einführt, weil wir dann keine Verdrängung mehr haben.

Christian Nusser