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"Safeword"-Autorin: "Bei mir geht's härter zur Sache"

Heute Redaktion
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Anastasia und ihr machtgeiler Rotschopf sind befriedigt - ab 1. August packt Sharon die ganz große Lust! "Safeword" heißt die neue Sadomaso-Lektüre, die (angeblich) dort ansetzt, wo "Shades of Grey" aufhört. Im Heute-Gespräch plaudert die Wiener Autorin, Domina, Schlangenfrau und Informatikerin Nala Martin übers Buch, eigene Erfahrungen und den Vorwurf der Berechnung.

Anastasia und ihr machtgeiler Rotschopf sind befriedigt - ab 1. August packt Sharon die ganz große Lust! "Safeword" heißt die neue Sadomaso-Lektüre, die (angeblich) dort ansetzt, wo "Shades of Grey" aufhört. Im Heute-Gespräch plaudert die Wiener Autorin, Domina, Schlangenfrau und Informatikerin Nala Martin übers Buch, eigene Erfahrungen und den Vorwurf der Berechnung.

Heute: "'Shades of Grey'" ist ein Mega-Erfolg. Jetzt kommt 'Safeword'. Ist das Berechnung?"

Nala Martin: "Nein, reiner Zufall. Als ich schrieb, wusste ich nichts von dem Roman, denn es gab ihn damals ja noch gar nicht unter dem Titel. Ich selbst lese auch wenig erotische BDSM-Literatur ("Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism", Anm.), weil ich schlicht befürchte, ich könnte adaptieren."  

Heute: "Was haben die Figuren Sharon und Anastasia gemeinsam?   

Nala Martin: "Die größte und vielleicht auch einzige Gemeinsamkeit ist, dass beide Frauen BDSM passiv erleben und einen Mann treffen, der die Neigung mit ihnen auslebt."    

Heute: "Aber … "

Nala Martin: "Im Vergleich zu Anastasia ist Sharon weder jungfräulich noch neu im SM. Sie arbeitet als Domina in einem Studio, kennt ihre Vorlieben, ihre Tabus, ihre Grenzen. 'Safeword' ist, was die ausgelebten Praktiken betrifft, wesentlich härter einzustufen."

Heute: "Warum glauben Sie, sollten mündige Frauen von einer 'wie ein Baby heulenden, gedemütigt am Boden liegenden' Sexualpartnerin lesen wollen?"

Nala Martin: "Ich denke nicht, dass Frauen nur über diese eine Situation lesen wollen. Sie wollen den Roman lesen. Es ist das Kontrastpaket, das reizt. Dass die Frau im Buch eben jene Situation erlebt, ohne dabei auch nur annähernd etwas von ihrem Selbstbewusstsein einzubüßen." 

Heute: "Zeigt jemand, der quält, damit auch irgendwie seine Liebe?"

Nala Martin: "Nein, Liebe ist meines Erachtens völlig asexuell. Sie spielt auf einem anderen Niveau als das körperliche Verlangen."

Heute: "Wann kamen sie erstmals in Kontakt mit SM?"

Nala Martin: "Mit 17, als ich meinen damaligen Freund kennenlernte."

Heute: "Haben Sie selbst schon einmal auf ein Safeword (Sicherheitsanker, um die SM-Session zu beenden, Anm.) verzichtet?"

Nala Martin: "Nein. Meine Grenzen sind mir in allen Lebenslagen heilig."