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"Scheiß Islamisierung": Meidlinger Geschäft besudelt

Heute Redaktion
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Bild: Leserreporter Christoph H.

Schock für die Mitarbeiter einer Boutique an der Schönbrunner Straße: Freitagfrüh war die Fassade des Geschäfts rot beschmiert. An der Tür hing ein Zettel mit der Aufschrift "Scheiß Islamisierung". Ein Passant und mehrere Anrainer verständigten die Polizei.

Schock für die Mitarbeiter einer Boutique an der Schönbrunner Straße: Freitagfrüh war die Fassade des Geschäfts rot beschmiert. An der Tür hing ein Zettel mit der Aufschrift "Scheiß Islamisierung". Ein Passant und mehrere Anrainer verständigten die Polizei.

Leserreporter Christoph H. kam gegen 8.30 Uhr am Geschäft, das auf islamische Mode spezialisiert ist, vorbei und rief sofort die Polizei, weil er befürchtete, dass es sich um Blut handeln könnte. Einige Minuten später war bereits eine Streife vor Ort, auch mehrere Anrainer hatten die Polizei gerufen. Das vermeintliche Blut stellte sich als rote Farbe heraus.

"Verfassungsschutz in Kenntnis gesetzt"

Die Polizei untersucht den Zettel nun auf Fingerabdrücke und andere Spuren. "Es wurde Anzeige gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung erstattet. Der Verfassungsschutz ist in Kenntnis gesetzt", so Polizeisprecher Patrick Maierhofer gegenüber "heute.at". Konkrete Verdächtige gebe es aber derzeit noch nicht.

Da die Farbe gegen 8.30 Uhr noch relativ frisch wirkte, dürfte die Schmieraktion in den frühen Morgenstunden ausgeführt worden sein. Diese "Pogromstimmung", in der derartige Hassaktionen verübt werden, mache ihn wütend, sagte Leserreporter Christoph H.

"Nachbarn sind auch alle schockiert"

Für die beiden Mitarbeiterinnen war es ein regelrechter Schock, als sie gegen 10 Uhr beim Geschäft ankamen. "Aber Gott sei Dank ist nichts Schlimmes passiert", sagte eine der beiden gegenüber "heute.at". Die beiden Angestellten putzten die Farbe weg, während sie bereits die ersten Kunden bedienten. An eine eventuelle Racheaktion von Anrainern glaubt sie nicht. "Wir haben nie Probleme mit den Nachbarn gehabt, die sind auch alle schockiert", sagte sie.

"Es kommen viele Menschen ins Geschäft, weil sie neugierig sind. Manche haben auch andere Standpunkte oder Meinungen zu fremden Kulturen oder Religionen", so eine der Mitarbeiterinnen. "Wir reden dann mit den Menschen. Wir hatten nie Probleme mit irgend jemandem. Diskussion ja, aber so etwas nicht." Trotzdem fühlen sie sich in Meidling sicher. "Das kann überall passieren."