Welt

"Schlitzaugen-Models" werben für China-Kostüm

Heute Redaktion
Teilen
Amazon bot die beiden China-Kostüme um knapp 25 Euro im Netz an. Doch weil die Kinder-Models Schlitzaugen zogen, könnte die Werbung dem Versandgiganten teuer zu stehen kommen.
Amazon bot die beiden China-Kostüme um knapp 25 Euro im Netz an. Doch weil die Kinder-Models Schlitzaugen zogen, könnte die Werbung dem Versandgiganten teuer zu stehen kommen.
Bild: Screenshot Amazon

Shitstorm für Amazon in Großbritannien: Kinder-Models machten online Werbung für zwei chinesische Trachten – und imitierten dabei dabei Schlitzaugen ...

Diese Werbung ging buchstäblich ins Auge! Weil der Online-Versandhändler Amazon in Großbritannien zwei chinesische Faschingskostüme (um 25 Euro) mit "Schlitzaugen" bewarb, hagelte es heftige Kritik: Viele Kunden fanden die Internet-PR rassistisch und diskriminierend. Amazon nahm die Outfits in England von seiner Webseite und damit aus den Regalen – kommentarlos.

Weltweiter Protest

Die asiatische Facebook-Userin Lily Ladlow hatte als eine der ersten die Bilder gepostet und Amazon aufgefordert, sich zu erklären. "Ich fühle mich beim Anblick der Bilder sehr verletzt", schrieb sie. Und, dass sie "wegen dieses Marketing-Niveaus bestürzt" sei.

An dem weltweiten Protest in Netz beteiligten sich daraufhin tausende Nutzer. Vor allem Asiaten zeigten sich verärgert: "Wie kann Amazon Rassismus fördern? Ich bin geschockt", twitterte User Tak Yeung. Ein Chinese schrieb: "Kleine Augen sind Teil unserer chinesischen Erbes. Anstatt das zu akzeptieren, haben Sie sich entschieden, uns zu diskriminieren".

Der Protest von Lily Ladlow (Quelle: Facebook).

Will die Aktion bewusst schockieren?

Als Folge löschte Amazon beide Trachten-Outfits – jedoch ohne eine Erklärung abzugeben, weshalb die Produkte für den Verkauf freigeschaltet wurden oder sich zu entschuldigen. Viele User wittern hinter der Aktion wirtschaftliches Kalkül: "Ein kaukasischer Junge, der asiatische Trachten bewirbt? Schlitzaugen ziehen? Das ist ja sicherlich absichtlich gemacht worden, um eine Reaktion zu provozieren", so ein Amazon-Kunde.

Erst kürzlich hatte H&M für einen Shitstorm gesorgt, als der schwedische Modekonzern einen Pullover mit einem afroamerikanischen Buben beworben hatte, auf dem "Coolest monkey in the jungle" gestanden hatte ...

(tas)