Österreich

"Schwuchtel & Neger": FP-Stadtrat tritt nicht zurück

Nach dem Rassismus-Eklat rund um ein Plakat der ÖBB lehnte Bruno Weber einen Rücktritt als Stadtrat am Mittwoch trotz vehementer Forderungen ab.

Heute Redaktion
Teilen

Mit Spannung wurde am Mittwoch die Gemeinderatssitzung der Stadtgemeinde Amstetten erwartet: Nachdem FP-Stadtrat Bruno Weber sein Amt als Kammerrat zurückgelegt hatte, rechneten viele damit, dass er nach seiner Entgleisung auf Facebook ("Heute" berichtete) auch von seinen politischen Tätigkeiten in Amstetten zurücktreten würde – dem war nicht so.

Trotz vehementer Forderungen der anderen Fraktionen lehnte Weber einen Rücktritt ab. Seine Partei unterstützte ihn dabei. FP-Vorsitzende Brigitte Kashofer verteidigte Weber, sprach von einer Affekthandlung. "Er hat kein Verbrechen begangen und auch keine strafbare Handlung, das Sujet der ÖBB war eine Provokation", sagte sie bei der Sitzung am Mittwochabend.

Entsetzen bei anderen Parteien

Ihr Statement sorgte im Gemeinderat für heftige Gegenwehr. Dominic Hörlezeder von den Grünen sagte daraufhin: "Das Familienverständnis der FPÖ ist eine Katastrophe. Das ist sehr wohl ein Verbrechen, Hetze ist ein Verbrechen." Vizebürgermeister Dieter Funke (VP) pflichtete bei: "Das ist erschütternd und schadet dem Ansehen der Stadt." SP-Vorsitzender Gerhard Riegler sprach von einem Rückfall in die Zeit vor der Aufklärung.

Weber selbst meldete sich erst gegen Ende der Debatte zu Wort: "Ja, ich habe einen Fehler gemacht. Ja, ich habe es sehr bereut. Ich entschuldige mich bei all jenen, die sich angegriffen oder gekränkt gefühlt haben." Zurücktreten werde er aber nicht, er wolle beweisen, dass das vermittelte Bild nicht seiner Persönlichkeit entspreche. Nachdem auch seine Partei hinter ihm steht, sind dem Gemeinderat die Hände gebunden und Weber bleibt im Amt.

(M. Nowak)

;