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"Sein 23-cm-Penis nervt mich langsam!"

Wilma leidet an etwas, wovon manche Männer glauben, es sei das Wichtigste beim Sex: die Länge des besten Stücks ihres Freundes.

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Frage von Wilma (27) an Doktor Sex: Ich habe ein Problem, dass bei manchen Frauen wohl eher als Luxus durchgehen würde: Mein Mann ist ziemlich gut bestückt. Sein Penis misst im steifen Zustand 23 cm. Am Anfang fand ich das eigentlich noch ganz toll. Nun, nach sechs Jahren Beziehung mit regelmäßig stattfindendem Sex muss ich aber sagen, dass mich die Größee langsam nervt und ich nicht wirklich weiß, wie ich damit auf die Dauer umgehen soll. Klar weiß er, bei welchen Stellungen er nicht voll zustoßen kann – also bei ziemlich allen außer der Missionarsstellung. Trotzdem kommt es immer mal wieder vor, dass er in der Hitze der Lust dann doch voll eindringt, was mir jeweils höllisch weh tut und die ganze Lust am Sex nimmt. Hast du für mich einen Tipp? Danke!

Antwort von Doktor Sex

Liebe Wilma

Die acht bis zwölf Zentimeter lange Scheide – in der Fachsprache Vagina genannt – ist ein äußerst dehnbarer Gewebeschlauch, der außen von Muskeln umgeben und innen mit einer Schleimhaut ausgekleidet ist. Sie kann sich ziemlich gut an unterschiedliche Penisgrößen anpassen, wenn man ihr dafür genügend Zeit lässt. Ihre Flexibilität ist ja schließlich so groß, dass sie sich in der letzten Phase einer Geburt um das Dreieinhalbfache ihres ursprünglichen Durchmessers ausdehnen kann. Bald danach reduziert sie sich wieder auf fast genau ihre ursprüngliche Dimension. Häufiger als die Vagina ist es der Gebärmuttermund, der beim Sex zu Schmerzen führt.

Unter Männern ist die Meinung weit verbreitet, dass ein großer Penis Garant für guten Sex ist und die uneingeschränkte Begeisterung der Partnerin bedeutet. Die Realität sieht aber häufig anders aus: Je dicker und vor allem je länger das Teil ist, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass Schwierigkeiten auftreten. Dazu gehören in erster Linie einmal die Angst der Frau und – häufig damit einhergehend – eine Verkrampfung der Muskulatur im unteren Becken und der Scheide, so dass gar kein oder nur schmerzvoller Geschlechtsverkehr möglich ist. Und auch wenn der Sex mit Genuss und ohne Verkrampfung vollzogen werden kann, geschieht es – wie auch bei dir – in manchen Stellungen, dass der Penis mit dem Muttermund zusammenstößt, was vor allem für die Frau sehr schmerzhaft sein kann.

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In jedem Fall hilfreich sind Gespräche und ein sorgfältiger Vertrauensaufbau. Wichtig ist zudem, die Stellungen und Techniken genauer unter die Lupe zu nehmen: Doggystyle beispielsweise, also eindringender Verkehr in die Scheide von hinten, ist schnell einmal schmerzhaft, wenn die Frau ihr Becken nicht genau in dem Winkel positioniert, in dem der Penis am Muttermund vorbeigleitet. Dies gilt auch für die Missionarsstellung. In der Reiterstellung andererseits kann die Frau Qualität und Tiefe des Eindringens des Penis selber kontrollieren. In jeder Stellung gilt: Männer mit einem langen Penis sollten diesen nur nach Rücksprache mit der Frau in der ganzen Länge in die Vagina schieben.

Durch differenziertes Ausprobieren könnt ihr gemeinsam herausfinden, in welcher Stellung welche Positionen für dich nicht schmerzhaft sind. Wichtig ist dabei, dass du deinem Partner total vertrauen kannst. Du musst dich also voll darauf verlassen können, dass er sofort stoppt, wenn bei dir Schmerzen auftreten und dass er sich dann in der Hitze des Liebesspiels auch tatsächlich zurücknimmt in den Stellungen, die für dich unangenehm werden können.

Ihre Frage an Doktor Sex: [email protected]

(red)

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