Welt

"Slenderman"-Bluttat: Mädchen muss in Anstalt

Heute Redaktion
Teilen
Der Internet-Mythos "Slenderman" soll die Mädchen zu Ihrer Tat bewogen haben.
Der Internet-Mythos "Slenderman" soll die Mädchen zu Ihrer Tat bewogen haben.
Bild: Twitter

Aus Angst vor dem Internet-Mythos "Slenderman" wollten zwei Mädchen ihre beste Freundin ermorden. Sie überlebte nur knapp. Nun ist das Urteil da.

Jedes Mal, wenn dieser Fall wieder in den Medien auftaucht, läuft vielen ein kalter Schauer über den Rücken.

Anissa Weier und Morgan Geyer waren im Jahr 2014 erst zwölf Jahre alt - und trotzdem stachen sie 19 Mal mit einem langen Messer auf ihr gleichaltrige Mitschülerin ein. Sie wollten sie töten, weil eine Gruselgestalt aus dem Internet drohte, andernfalls ihren Familien etwas anzutun. Das Opfer überlebte nur knapp.

Vorsicht vor dem Slenderman

"Slenderman" wurde damals weltweit zum Begriff. Die hagere, gesichtslose Schreckgestalt geistert schon lange durchs Internet. Fasziniert und verängstigt zugleich wird die fiktive Figur zum Mittäter in einem realen Verbrechen.

Anissa und ihre Mittäterin gaben nach dem Mordversuch an, sie hätten Wahnvorstellungen und Angst vor dem "Slenderman" gehabt. Er soll den Mordauftrag gegeben haben, andernfalls würde den Familien der Mädchen etwas zustoßen.

Medienrummel

Drei Jahre sind seitdem vergangen, ein Video der Befragung von Anissa schaffte es in die "HBO"-Doku "Beware the Slenderman":

Am Donnerstag wurde Anissa, mittlerweile 15 Jahre alt, nach dem Erwachsenenstrafrecht in den USA verurteilt. Sie hatte auf unzurechnungsfähig plädiert und zeigte sich reumütig: "Ich werde alles tun um sicherzustellen, dass ich keine Wahnvorstellungen mehr bekomme. Jeder soll wissen, dass ich das, was an diesem Tag geschah, zutiefst bedauere", sagte sie.

Höchststrafe

Die Richterin schöpfte den vorgesehenen Strafrahmen zur Gänze aus. 25 Jahre lang muss die Täterin in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt verbringen. Ihre Mittäterin wird ihr Urteil im Februar erfahren.

(red)