Wirtschaft

"Smart Meter": Kritik an neuen Stromzählern

Heute Redaktion
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Bild: e-steiermark

Wien Energie startet am Freitag ein Pilotprojekt mit den intelligenten Stromzählern (Smart Meter). Dadurch sollen sich laut Wien Energie Sparpotenziale besser bestimmen lassen. Kritiker sehen darin unter anderem einen Preistreiber.

Wien Energie startet am Freitag ein Pilotprojekt mit den „intelligenten Stromzählern“ (Smart Meter). Dadurch sollen sich laut dem Stromversorger Sparpotenziale besser bestimmen lassen. Kritiker sehen darin unter anderem einen Preistreiber.

Der intelligente Stromzähler erfasst alle 15 Minuten den Strom-Zählerstand und schickt die Daten per Internet in die Zentrale. Anhand dieser Daten könne Wien Energie das Stromnetz besser - also energie-effizienter - planen. Außerdem gebe es auch für die Kunden Vorteile, so Christian Neubauer von Wien Energie. Man habe als Kunde einen laufenden Überblick über den Stromverbrauch. Defekte Geräte könne man außerdem bei einem plötzlich steigenden Stromverbrauch viel früher erkennen.

EU-Vorgabe

Im Sommer nächsten Jahres sollen jedenfalls alle Daten vorliegen, danach wird der Smart Meter flächendeckend installiert. Laut EU-Vorgabe müssen bis 2020 mindestens 80 Prozent aller Haushalte mit einem Smart Meter ausgestattet sein.

Kritik von Konsumentenschützern

Kritiker wie Arbeiterkammer und Mietervereinigung lehnen die verpflichtende flächendeckende Einführung der „intelligenten Messgeräten“ ab. Die Arbeiterkammer befürchtet drohende Mehrkosten, allein der Umstieg könne pro Haushalt rund 360 Euro kosten.

Datenschützer warnen, dass durch die Erfassung der Daten „gläserne Menschen“ entstehen. Bei der vorgesehenen viertelstündlichen Datenübermittlung entstünden laut Wien Energie alleine in Wien 180 Millionen Datensätze pro Tag, derzeit seien es 1,5 Millionen Datensätze pro Jahr. Durch diese Zähler werde nachvollziehbar, wann man in der Wohnung ist und wie viel Strom gerade verbraucht wird. Ungeklärt sei auch der Zugriff auf diese Daten sowie die Anfälligkeit des Zählernetzes für Hackerangriffe, hieß es. „Aufgrund dieser massiven Bedenken hinsichtlich eines zwangsweisen Zählertausches“ sollte es aus Sicht der AK den Konsumenten selbst überlassen bleiben, ob sie den Einbau wollen oder nicht.
Online-Anmeldung für Pilotprojekt

Insgesamt 5000 Haushalte werden in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland an dem Pilotprojekt teilnehmen. Die Online-Anmeldungen ist ab 15. Februar ab 13.00 Uhr möglich. Das Pilotprojekt läuft bis Mai 2014, der Zähler bleibt dann bestehen.