Österreich

"SoKo Friedrich" sucht nun nach Stiwoll-Killer

Nach der bisher erfolgreichen Fahndung nach Friedrich F. wird eine Sonderkommission eingerichtet und die Strategie geändert.

Heute Redaktion
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Hunderte Polizisten werden weiterhin in Stiwoll bleiben. Einerseits um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, andererseits um die Erkenntnis sogenanner "Profiler" in einer strategisch veränderten Fahndung umzusetzen.

Das berichtete die Polizei Steiermark am Samstag bei einer Pressekonferenz.

Das macht die SoKo Friedrich

Das Ziel der Sonderkommission sei, den Aufenthaltsort des Beschuldigten auszuforschen. Dazu werden sogenannte Profiler hinzugezogen.

Sie analysieren die Psyche und das Leben von Friedrich F. bis ins kleinste Detail und hoffen so, sein Versteck benennen zu können. Dazu gehört die Untersuchung von Personen, mit denen er in der Vergangenheit Kontakt hatte, seine Reisebewegungen und sogar seine Kranken-Akte.



Angehörige kooperativ

Auch mit der Familie sei man in engem Kontakt, heißt es vonseiten der Polizei. Das Verhältnis zu seinen drei Kindern sei kein gutes gewesen, die Frau von Friedrich F. zeige sich kooperativ.

Wird ihm geholfen?

Die Polizei hat derzeit keine Hinweise darauf, dass Friedrich F. von einer weiteren Person bei seiner Flucht unterstützt wurde oder wird. Man gehe derzeit davon aus, dass seine Flucht nicht geplant war.

Auch einen Selbstmord in den ersten Tagen nach der Tat schließt die Polizei derzeit aus. Laut den Profilern entspräche dies nicht seiner Persönlichkeit. Was in der Zukunft passiert, stehe aber auf einem anderen Blatt. Die Situation des Flüchtende verändere sich von Tag zu Tag.

Grundsätzlich zeigte sich der Direktor des Bundeskriminalames, Franz Lang, zuversichtlich, dass Friedrich F. über kurz oder lang gefunden wird. Es sei in der heutigen Zeit fast unmöglich, für immer zu verschwinden. Das internationale Netz und die modernen Möglichkeiten der Zielfahnder seien dazu zu ausgereift.

Keine Gefahr für Bevölkerung

Generell dürfe man sich die Suche nach Friedrich F. nicht wie die Suche nach einem Vermissten vorstellen. Da er bewaffnet ist, müssen die Polizisten, die teilweie schwieriges Gelände überwinden müssen, stets davon ausgehen, angegriffen zu werden.

Für die Bevölkerung sei Friedrich F. aber weniger eine Gefahr, heißt es vonseiten der Polizei. Man gehe derzeit nicht davon aus, dass er eine unbeteiligte Person gefährden würde, da dies seine Chancen auf "erfolgreiches Untertauchen" mindern würde.

Nicht im Ausland

Die Flucht ins Ausland werde für Friedrich F. deshalb schwierig, weil er keinen Reisepass oder Führerschein bei sich hat. "Seine Reisedokumente haben wir." sagt der Leiter der neuen SoKo Friedrich.

Der Reisepass wurde auf der Bezirkshauptmannschaft sichergestellt, der Verdächtige hatte sich erst kürzlich einen neuen bestellt, da seiner abgelaufen war. Auch seinen Führerschein hat die Polizei sichergestellt. (red)

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