Österreich

"SOKO Schwammerl" sorgt für Freude im Altersheim

Wer zu viel sammelt, bekommt es mit der Polizei zu tun. Oft freut sich dabei ein Dritter, wie zuletzt ein Altersheim in Tirol.

Heute Redaktion
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Die Polizei Tirol hat 63 Kilo Steinpilze beschlagnahmt.
Die Polizei Tirol hat 63 Kilo Steinpilze beschlagnahmt.
Bild: Polizei

Schwammerlsucher haben ihre reiche Auswahl an Pilz und Co. heuer dem späten Regen Ende August zu verdanken. Seitdem sprießen die Schwammerln aus dem Boden und wollen gefunden werden.

Doch zu viel finden, ist problematisch. Denn dann wird man ein Fall für die Behörden. Es gilt die Zwei-Kilo-Grenze. Mehr darf man pro Tag nicht einsammeln. Die Höhe der Geldstrafe bei einer Überschreitung ist in jedem Bundesland unterschiedlich.

63 Kilo Pilze beschlagnahmt

Definitiv überschritten haben diese Grenze am Donnerstag vier Italiener, deren Auto auf der Brennerstraße kontrolliert wurde. 62 Kilo Steinpilze kamen zu Vorschein.

Die Beamten beschlagnahmten den Großteil der Pilze. Je zwei Kilo durften die Männer behalten, mussten aber vier Mal 200 Euro an Geldstrafe bezahlen.

Altersheim profitiert

Die verbleibenden 55 Kilo Steinpilze nutzten die drei Tiroler Beamten für ein einzigartiges Selfie (siehe oben), bevor sie es in das Altersheim Mühlbachl brachten. Die Bewohner dort freuten sich über das schmackhafte Geschenk.

Früher gesitteter

Die Kontrollore in Kärnten sind ebenfalls täglich unterwegs. Bis zu zwölft Mitarbeiter der Bergwacht patroullieren in Kärntens Wäldern. Und beklagen dabei ein Abhandenkommen der guten Sitten.

Die Menschen seien heutzutage mehr von Gir getrieben. Die guten Manieren, den Pilz vorsichtig aus dem Boden zu drehen und noch an der Fundstelle zu säubern, gingen verloren. Stattdessen würden sie immer öfter brutal aus dem Boden gerissen. Auch langsam durch den Wald schlendern ist laut Johann Schabus, dem Leiter der Kärntner "SOKO Schwammerl" nicht mehr in.

Wer zuviel sammelt, muss seinen Fund abgeben und erhält im Gegenzug eine Geldstrafe. Auch in Kärnten wurden - ebenfalls am Donnerstag - drei Italiener erwischt, die 35 Kilo Steinpilze gesammelt hatten. Sie mussten (laut Kärntner Landesgesetz) 1.500 Euro zahlen. Die Pilze wurden in diesem Fall als Tierfutter zurück in den Wald gebracht, weil nicht klar war, ob sich auch giftige Pilze darunter befinden. (red)