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"Southpaw": Boxerdrama mit Gyllenhaal und 50 Cent

Heute Redaktion
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"Southpaw" erzählt die klassische Comeback-Story eines gefallenen Boxchampions (Jake Gyllenhaal). Der Film punktet dabei mehr durch seinen körperlichen Aspekt (Schweiß, Blut und Muskeln im Überfluss), als das Drama abseits der Kämpfe. Rapper Curtis "50 Cent" Jackson ist in einer Nebenrolle als schmieriger Sportmanager zu sehen.

"Southpaw" erzählt die klassische Comeback-Story eines gefallenen Boxchampions (). Der Film punktet dabei mehr durch seinen körperlichen Aspekt (Schweiß, Blut und Muskeln im Überfluss), als das Drama abseits der Kämpfe. Rapper Curtis "50 Cent" Jackson ist in einer Nebenrolle als schmieriger Sportmanager zu sehen.

Unter den Subgenres des Sportlerdramas hat der Boxerfilm einen besonders hohen Stellenwert in den USA. Von (2010) - immer wieder ehrt die Academy ihre Boxer mit Oscar-Nominierungen. Steigen die Stars (und solche, die es noch werden wollen) in den Ring, wird also meist auch um Filmpreise gekämpft.

Kaum ein Sport eignet sich schließlich besser für das Märchen vom amerikanischen Traum, diese Tellerwäscher-zum-Millionär-Geschichten, in denen sich Menschen aus ärmsten, oft bildungsfernsten Verhältnissen wortwörtlich den Weg an die Spitze prügeln. Hinzu kommt, dass viele Kino-Boxer auf realen Athleten basieren, was die Filme in den Augen so mancher Zuschauer zu semi-dokumentarischen Erfolgsstorys macht.

Ist man mit mit dem Boxen nicht auf Du und Du, muss man freilich erst nachgoogeln, ob der von Jake Gyllenhaal verkörperter Halbschwergewichtschamp Billy Hope tatsächlich existiert(e). Er tut es nicht. Vielmehr soll "Southpaw" lose auf der Lebensgeschichte des Rappers Eminem basieren, der ursprünglich auch die Hauptrolle hätte spielen sollen - er blieb letztlich als Produzent mit an Bord und liefert den Soundtrack zum Film. Weiters gilt es für den Box-Neuling nachzuschlagen, warum das Drama denn nun "Southpaw" heißt. Der Begriff bezeichnet eine von zwei Grundstellungen im Boxen, die rechte Hand wird dabei als Führhand eingesetzt.

Dass Hope im Film in die, für ihn ungewohnte, Rechtsauslegung wechselt, ist im Film aber nur von untergeordneter Bedeutung. Viel wichtiger ist, dass er lernt sich zu verteidigen. Zunächst kämpft Hope ohne Rücksicht auf Verluste und kassiert bei seinen Siegen zahlreiche Treffer. Seine Frau (Rachel McAdams) überredet ihn daher, mit dem Boxen aufzuhören. Nach ihrem Tod lockt Hopes Manager (50 Cent) den Fighter zurück in den Ring und richtet ihn dadurch beinahe zugrunde. Erst der Trainer Tick Wills (Forest Whitacker) gibt ihm neue Hoffnung.

Wie sich Hope dabei auch zurück ins Herz seiner kleinen Tochter kämpft, über den Tod seiner Frau hinwegkommt und sich langsam selbst aus dem Dreck zieht, das alles ist recht konventionell, um nicht zu sagen konservativ umgesetzt. Die große Stärke des Films liegt hingegen in seinen gnadenlosen Kampfszenen und Jake Gyllenhaals geschundenem Körper. Gemeinsam mit Regisseur Antoine Fuqua ("Training Day") bereitete sich der Schauspieler monatelang auf die Rolle vor. Sieht gut aus, für einen Oscar dürfte es aber doch zu wenig sein.

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