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"Sozialistische Utopie": Kim eröffnet neue Stadt

Heute Redaktion
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Nordkorea hat eine Vorzeigeprojekt von Diktator Kim Jong-un fertig gestellt: Die Stadt Samjiyon für 4.000 Familien am Fuße eines "heiligen" Berges.

Am Dienstag durchschnitt Kim Kong-un feierlich ein rotes Band und übergab die Stadt Samjiyon dem Volk. 4.000 Familien sollen hier Platz haben, 380 Gebäude wurden auf hunderten Hektar Land aus dem Boden am Fuße des Bergs Paektu gestampft.

Der Berg nahe der chinesischen Grenze wird vom seinem Regime als "heilig" dargestellt, da seine Familie dort ihre Wurzeln haben soll. Staatliche Medien feierten die neue Stadt als "Inbegriff der menschlichen Zivilisation"; sie seine "sozialistische Utopie" mit Wohnungen, Hotels, einem Skiressort, kommerziellen, kulturellen und medizinischen Einrichtungen.

Das Bauprojekt war allerdings von großen Verzögerungen betroffen, da aufgrund der internationalen Sanktionen wegen Nordkoreas Atomwaffenprogramm Rohstoffe fehlten.

Die in Südkorea von nordkoreanischen Flüchtlingen herausgegebene Internet-Zeitung "Daily NK" hatte im August unter Berufung auf örtliche Quellen berichtet, dass unter anderem Bewohner des Landkreises zur Arbeit an der neuen Stadt gezwungen und Bauarbeiter aus dem ganzen Land dorthin geschickt worden seien.

Demnach habe das Kim-Regime dazu auch Jugendarbeitsbrigaden mobilisiert, deren Mitglieder von Überläufern und Menschenrechtsaktivisten als "Sklavenarbeiter" bezeichnet werden. Sie erhalten keinen Lohn, schlechte Verpflegung und müssen mehr als 12 Stunden pro Tag arbeiten – und das bis zu zehn Jahre lang. Als "Dank" erhalten sie bessere Zugangschancen zu Universitäten oder der allmächtigen kommunistischen Arbeiterpartei, die das Land führt.