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"Spectre": Mexiko zahlt für Image-Politur durch Bond

Heute Redaktion
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James Bond soll in "Spectre" nicht nur Superbösewichte zur Strecke bringen, sondern zugleich auch das angeschlagene Image Mexikos aufpolieren. Mexikanische Offizielle bezahlten Millionenbeträge für Skript-Änderungen, die Mexiko in einem besseren Licht erscheinen lassen. Selbst der Forderung nach einem mexikanischen Bondgirl - vor Kurzem bestätigten die "Spectre"-Macher Stephanie Sigman als Cast-Neuzugang - wurde nachgegeben.

James Bond soll in als Cast-Neuzugang - wurde nachgegeben.

Der "Spectre"-Tross dreht im März in Mexiko City. Dabei wird die Kamera vor allem Bilder neuer, moderner Gebäude einfangen - ein kleines Extra der Bond-Produzenten, um Stadt und Staat gut aussehen zu lassen. Kostenpunkt: Sechs Millionen Dollar. Diese kommen zu den 14 Millionen hinzu, die Mexiko bereit für Änderungen im Drehbuch ausgab.

Wie sehen besagte Änderungen aus? Unter anderem wird im Film kein mexikanischer Bezirksvorsteher Opfer eines Mord-Anschlags, sondern ein internationaler Diplomat; Mexiko Citys Polizisten treten als Spezialeinheit auf; und es gibt ein mexikanisches Bondgirl. Zumindest Letzteres kommt definitiv in "Spectre" vor: Die Mexikanerin Stephanie Sigman ("The Bridge") steht seit Kurzem auf der offiziellen Besetzungsliste des neuen Bond-Abenteuers.

Image-Politur

Mexiko, seit Jahren vor allem wegen seiner Drogenkartelle im internationalen Fokus, ist darum bemüht, sein Image aufzubessern. Die Millionen bekommen die Bond-Produzenten übrigens nicht bar auf die Hand, sondern im Rahmen von Steuer-Ermäßigungen während des Drehs.

Aufgeflogen ist die dubiose Kooperation durch den Hackerangriff auf Sony, der ein Memo von MGM-Chef Johnathan Glickman öffentlich machte, das millionenschweren Vergünstigungen thematisiert. Die Website "taxanalysts.com" wurde darauf aufmerksam und berichtete über die Einflussnahme auf das Bond-Skript. US-amerikanische Kino-Magazine wie "The Hollywood Reporter" zogen nach.